Ferienhäuser als attraktives Investment
Immobilien an der Küste sind zunehmend gefragt. Viele Objekte versprechen eine gute Rendite, doch es kommt auf die Lage an.
Immer mehr Menschen investieren in Beton-Gold. Die Niedrigzinsphase sorgt in vielen Teilen Deutschlands für einen regelrechten Immobilienboom. Doch in bestimmten Regionen ist die Nachfrage höher als in anderen. Besonders beliebt sind Immobilien an der Nord- und Ostsee. Viele Ferienhäuser und -wohnungen werden als Investitionsobjekte gekauft und werfen teilweise sehr gute Renditen ab. Längst übersteigt das Interesse das Angebot.
„Vielerorts trifft die ungebrochen hohe Nachfrage nach Ferienimmobilien auf ein begrenztes Angebot und führt damit zu einem Anzug des Preisniveaus“, sagt Kai Enders, Vorstandsmitglied von Engel & Völkers. Die Immobilienmakler haben in ihrem „Ferienimmobilien Marktbericht Deutschland“24 Standorte ausgewertet – auch an der Nord- und Ostsee. Die höchsten Angebotspreise verzeichnet weiterhin Sylt. Für Ferienhäuser im Premiumsegment auf der nordfriesischen Insel wurden der Auswertung zufolge im ersten Quartal 2017 bis zu zwölf Millionen Euro aufgerufen. Im Vergleichszeitraum 2016 waren es noch zehn Millionen Euro. Neben Sylt gehört auch Norderney zu den teuersten Standorten. Hier wurden in den ersten drei Monaten 2017 bis zu 15.000 Euro pro Quadratmeter fällig.
Eine wichtige Rolle bei dieser Entwicklung spielen nordrhein-westfälische Käufer. Sie haben nach Angaben von Engel & Völkers die Hamburger im vergangenen Jahr als größte Käufergruppe auf Sylt abgelöst. Tätigten Kunden aus NRW 2015 noch zehn Prozent der Käufe, stieg ihr Anteil bei den Ferienimmobilien im vergangenen Jahr auf knapp ein Drittel. Ein Ende des Booms ist vorerst nicht abzusehen. „Wir gehen davon aus, dass das Interesse an Ferienimmobilien im eigenen Land auch in naher Zukunft ungebrochen hoch sein wird. Aufgrund des anhaltenden Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage sehen wir gerade in Bestlagen weiteres Wertsteigerungspotenzial“, erläutert Enders.
Das davon nicht zuletzt Objekte an der Nord- und Ostsee profitieren könnten, zeigt eine Studie des Immobilienmagazins Bellevue mit dem Onlineportal www.traum-ferienwohnung.de. Auf der Internetseite sind 2016 die mit Abstand meisten Anfragen für die Bundesländer Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern eingegangen. Mehr als 60 Prozent der Anfragen bezogen sich auf Ferienunterkünfte an der deutschen Küste beziehungsweise auf die Inseln in Nordund Ostsee. In der Gunst der Urlauber rangierte 2016 die Mecklenburgische Ostseeküste ganz vorn, gefolgt vom Ostfriesischen Festland, den Ostfriesischen und Nordfriesischen Inseln sowie der Lübecker Bucht. An der Mecklenburgischen Ostseeküste (bei der Erhebung inklusive Fischland-Darß-Zingst) lagen die Kaufpreise im vergangenen Jahr bei 3000 bis 9000 Euro pro Quadratmeter in guter oder sehr guter Lage. Noch teurer sind nur die Lübecker Bucht (3850 bis 12.000 Euro pro Quadratmeter), die Ostfriesischen Inseln (4500 bis 13.000 Euro) und die Nordfriesischen Inseln (6000 bis 18.000 Euro).
Dass die Nord- und Ostseeküste für Käufer von Ferienimmobilien so interessant ist, liegt auch an den zahlreichen Projekten, die in dieser Region realisiert werden. Eines der größten ist das „OstseeResort Olpenitz“im Nordosten Schleswig-Holsteins. Direkt zwischen Schleimündung und Ostsee entsteht auf dem mehr als 150 Hektar großen Gelände des ehemaligen Marinestützpunktes Olpenitz ein neues Ferienressort.
Das Angebot umfasst unter anderem luxuriöse Ferienhäuser und Eigentumswohnungen, schwimmende Häuser und großzügige Kapitänshäuser. Die Renditeerwartung liegt nach Angaben des Bauträgers Helma Ferienimmobilien bei acht Prozent. „Diese Lage zwischen einem Hafen, der Schlei und der Ostsee gibt es an der gesamten Ostseeküste Deutschlands kein zweites Mal und macht sie deshalb so einzigartig“, sagt Per Barlag Arnholm, Geschäftsführender Gesellschafter von Helma. Für viele sicherlich ein interessantes Investmentobjekt.
„Gerade in Bestlagen sehen wir weiteres Wertsteigerungspotenzial“
Kai Enders
Engel & Völkers