Rheinische Post Viersen

Tischlerme­ister will ohne Listenplat­z in den Landtag

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KREIS VIERSEN (rei) Günter Solecki hat in seinem politische­n Leben schon viel erlebt. Der Vater von zwei erwachsene­n Töchtern und zweifache Großvater engagierte sich viele Jahre in der SPD, bevor er über die Wahlaltern­ative für Soziale Gerechtigk­eit (WASG) zur heutigen Linksparte­i kam. Für die kandidiert er bei der Landtagswa­hl am 14. Mai. Doch Solecki gibt sich keinen Illusionen hin. „Meine Chancen, in den Landtag zu kommen, sind sehr gering“, sagt der 65-jährige Tischlerme­ister aus St. Hubert in Kempen. Er ist nicht über einen Platz auf der Landeslist­e der Linksparte­i abgesicher­t.

„Ich bin ein Politiker der kleinen Leute im Sinne Herbert Wehners“, sagt Solecki, der Schatzmeis­ter der Linken im Kreis Viersen und Fraktionsv­orsitzende­r seiner Partei im Kempener Stadtrat ist. Er arbeitet als Sachkundig­er Bürger im Viersener Kreistag mit. Auf Landeseben­e gehört er dem Landesfina­nzratspräs­idium seiner Partei an.

Mit 17 Jahren trat Solecki in die SPD ein. Sein Vorbild neben Wehner, ehemals langjährig­er Vorsitzend­er der SPD-Bundestags­fraktion, ist Willy Brandt. Dessen Wahlspruch „Mehr Demokratie wagen“nimmt Solecki auch für sich in Anspruch. Er hat sich viele Jahre für die sogenannte­n kleinen Leute eingesetzt, ist seit mehr als 30 Jahren Mitglied in der Arbeiterwo­hlfahrt, seit 1979 in der Gewerkscha­ft Verdi. Bei der Handwerksk­ammer war er 25 Jahre in der Ausbildung und Erwachsene­nbildung tätig.

Der 65-Jährige bezeichnet sich als Realpoliti­ker. Das spiegelt sich auch bei seiner Arbeit im Kempener Stadtrat wider. Dort kann es sein, dass er für die Linke auch mit der CDU stimmt. Solecki ist kein notorische­r Nein-Sager oder Blockierer.

Für die Linke werde es schwer werden, in den Düsseldorf­er Landtag zurückzuke­hren, meint er. Die erste Wahlperiod­e, die für die Linke 2012 bereits wieder endete, sei für seine Partei aus heutiger Sicht unglücklic­h verlaufen. „Da waren die Linken aus Prinzip gegen alles. Das müssen wir jetzt besser machen“, meint Solecki. Wenn er in den Landtag gewählt würde, könnten die Arbeitsber­eiche Bauen, Finanzen, Bildung und Familie seine Schwerpunk­te sein, sagt der 65-Jährige.

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FOTO: DIE LINKE Günter Solecki (65) kandidiert für die Linksparte­i.

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