Rheinische Post Viersen

Mit Leidenscha­ft für Europa

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Klappern gehört zum Handwerk und Plappern zur TalkShow. Aber es gibt auch auf diesen TV-Wühltische­n gelegentli­ch Fundstücke, die Freude bereiten und Hoffnung aufkommen lassen. So meldete sich vor wenigen Tagen beim NDR-Freitagabe­nd-Talk ein junger Mensch aus dem sonst leichtfüßi­gen Showbetrie­b mit einer wunderbar Feuer speienden Rede pro Europa. Klaas Heufer-Umlaufs Kernsatz wurde anschließe­nd im Internet millionenf­ach konsumiert und sollte in allen Schulen thematisie­rt werden. Der Satz lautete: „Wenn wir jetzt Europa kaputtmach­en, dann sind wir die dümmste Generation, die je gelebt hat.“

Ein junger Deutscher sorgte mit einer Brandrede an seine Generation für Aufsehen. Ein erfrischen­der Weckruf in diesen Tagen des Adenauer-Gedenkens.

Nun ja, der 33-Jährige mag zugespitzt haben, so wie übrigens auch in Kolumnen wie dieser schärfer gewürzt wird als in der Krankenhau­sKüche. Jede Generation macht ihre Dummheiten, nicht selten sogar todbringen­de. Würde jedoch die jetzt hoffentlic­h mit Macht in Verantwort­ung drängende jüngere Generation das Jahrhunder­t-Projekt Vereinigte­s Europa zerstören oder der Selbstzers­törung überlassen, wäre das, sagen wir es einmal in Schulhof-Deutsch, „total uncool“.

In der RP-Sonderpubl­ikation „Unser Adenauer“zum 50. Todestag des herausrage­nden GründungsB­undeskanzl­ers wird dieser so zitiert: „Wovon lebt Europa? Es lebt

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