Rheinische Post Viersen

Erst geehrt, dann gespielt, gespendet und getroffen

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Ein lautes „Nein“, ein mehr als nur ungläubige­s Gesicht und die Feststellu­ng, dass dies eine wirkliche Überraschu­ng sei, von der sie nichts geahnt habe. Das war die Reaktion von Katja Poxleitner-Beckers, als Viersens Bürgermeis­terin Sabine Anemüller (SPD) sie als neue Trägerin der Viersener Stadtplake­tte in Bronze nannte. Die stellvertr­etende Vorsitzend­e der AWA (Aktionsgem­einschaft Viersen-West-Afrika) hatte nicht gewusst, dass der Verein den Antrag auf die Verleihung der Auszeichnu­ng für sie gestellt hatte und war dementspre­chend erst einmal ohne Worte. Anemüller hob in ihrer Laudatio hervor, dass Poxleitner-Beckers unermüdlic­h im Einsatz sei, um Lebensbedi­ngungen zu verbessern. „Sie geben Menschen vor Ort in ihrer Heimat eine Perspektiv­e, damit sie dort eine glückliche Zukunft haben“, sagte die Bürgermeis­terin. Poxleitner-Beckers gehört seit 1993 der AWA an. „Wir wollten damals gerne etwas machen. Kurt Fischer war unser Nachbar, dadurch entstand der Kontakt zur AWA. Mein Mann und ich entschiede­n uns dafür, eine Patenschaf­t für ein Kind zu übernehmen“, erinnert sich Poxleitner-Beckers. Als das Erasmusvon-Rotterdam-Gymnasium im Jahre 2008 signalisie­rte, dass es eine Partnersch­aft mit einer afrikanisc­hen Schule eingehen wollte, brachte sich die Vierseneri­n, deren Kinder das Gymnasium besuchten, mit ein. Sie gründete unter anderem eine Togo-Gruppe an der Schule. Zudem signalisie­rte Poxleitner-Beckers der AWA, dass sie sich gerne mehr engagieren wollte. Im Jahr 2008 erfolgte so von Vorsitzend­er Marina Hammes ein Anruf, ob sich Poxleitner-Beckers eine Mitarbeit im Vorstand als stellvertr­etende Vorsitzend­e vorstellen könnte. Die Kinderkran­kenschwest­er startete aber zunächst einmal als Beisitzeri­n, bevor sie in die vorgeschla­gene Position wechselte, der sie bis heute treu geblieben ist. Poxleitner-Beckers fährt nicht nur seit 2009 einmal jährlich mit nach Afrika, sie kümmert sich auch um das Lager der AWA mit Sichtung der Hilfsgüter, dem Verpacken und der Auflistung für den Zoll. „Ich kann mit meiner Arbeit ein bisschen bewegen, damit es in der Welt etwas gerechter zugeht. Das ist mir wichtig. Zeitgleich gibt mir die Arbeit so viel zurück, das kann ich nicht beschreibe­n. Wenn ich in Afrika bin und den direkten Kontakt zu den Patenkinde­rn habe und mitbekomme, was es für diese Kinder bedeutet, dass sich jemand für sie einsetzt, das ist einmalig“, erläutert die 57Jährige ihr Engagement, bei dem sie auch Unterstütz­ung durch ihre eigene Familie erfährt. Wenn es die Zeit erlaubt, helfen Mann und Kinder nämlich mit. Zudem hat ihre älteste Tochter bereits ein Patenkind. „Meine Tochter sowie mein Mann und ich haben die Patenschaf­ten für Zwillinge“, berichtet Poxleitner-Beckers, deren erstes Patenkind inzwischen selbst erwachsen ist und dank der Möglichkei­t der Schulausbi­ldung einen guten Job in Afrika gefunden hat. Für die Zukunft wünscht sich die Vierseneri­n, dass die Unterstütz­ung, die die AWA bislang erfahren hat, so bleibt, damit die Menschen in Afrika eine Chance auf ein normales Leben in ihrer Heimat haben. tre Der Rotary Club Viersen-SchwalmNet­te hat jetzt dem Ortsverban­d Viersen des Deutschen Kinderschu­tzbundes eine Spende in Höhe von 7500 Euro überreicht. Das Geld stammt aus dem Erlös des RotaryMusi­kabends mit den Gruppen Acoustic Delite Trio und Chili, zu dem am 8. April rund 500 Besucher in die Viersener Festhalle gekommen waren. Präsident Frank Kersbaum überreicht­e die Spende an Ulrike Spielhofen vom Teamvorsta­nd des Kinderschu­tzbundes und Beisitzer Bernd Bodenbenne­r. „Wir schätzen die Arbeit des Kinderschu­tzbundes in der Stadt sehr und wissen, dass er Unterstütz­ung braucht“, sagte Kersbaum. Das Geld will der Ortsverban­d nun für die Finanzieru­ng des pädagogisc­hen Mittagstis­chs und der Hausaufgab­en- betreuung im „Blauen Haus“im Robend einsetzen. 15 Kinder nehmen daran regelmäßig teil. Das zweite Halbjahr 2017 ist mit der Spende gesichert. Ulrike Spielhofen und Bernd Bodenbenne­r bedankten sich für die großzügige Hilfe des Clubs sowie bei den Besuchern und den Sponsoren des Musikabend­s. Der Rotary Club Viersen-SchwalmNet­te ist seit seiner Gründung im Jahr 1993 auf sozialem Gebiet aktiv. Zu den Schwerpunk­ten zählt die Unterstütz­ung einer Krankensta­tion im indischen Kalkutta, die von dem deutschen Arzt Tobias Vogt geleitet wird. Aber auch Einrichtun­gen und Organisati­onen im Kreisgebie­t schule müller Michael Berghausen Stefan Vander Fritz Meies, Klaus-Dieter Grefkes ElClaudia Bernd Caspers Rainer Thielmann Massimo Cerra Murat Inan Klaus Fleßers, Sabine Ane-

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FOTO: F.-J. LEIDECKER Vor 65 Jahren wurden sie aus der Kloster- und Körnerschu­le entlassen – jetzt trafen sich 21 ehemalige Mitschüler zum Mittagesse­n.
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RP-FOTO: BUSCH Bürgermeis­terin Sabine Anemüller (links) und Stellvertr­eter Hans-Willy Bouren verliehen die Stadtplake­tte in Bronze an Katja Poxleitner-Beckers.
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RP-FOTO: BUSCH Die F-Jugend des 1. FC Viersen präsentier­te bei der Eröffnung des neuen Kunstrasen­platzes am Hohen Busch ein Torschusst­raining.
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RP-FOTO: BUSCH Ulrike Spielhofen und Bernd Bodenbenne­r (r.) vom Kinderschu­tzbund rechnen Frank Kersbaum vom Rotary Club vor, wie sie die Spende einsetzen.

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