Rheinische Post Viersen

Heidemann wirkt an Sportrefor­m mit

Die Fecht-Olympiasie­gerin entscheide­t künftig über die Sportförde­rung.

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BERLIN (sid) Das zentrale Gremium der viel diskutiert­en Leistungss­portreform in Deutschlan­d ist komplett. Fecht-Olympiasie­gerin Britta Heidemann sowie Reinhard Wendt, langjährig­er Sportchef der Deutschen Reiterlich­en Vereinigun­g (FN), vertreten den Deutschen Olympische­n Sportbund (DOSB) in der so genannten PotAS-Kommission. Das gaben Bundesinne­nminister Thomas de Maizière und DOSBPräsid­ent Alfons Hörmann in Berlin bekannt.

Die PotAS-Kommission ist das zentrale Element der Leistungss­portreform. Das Gremium wird in Zukunft mittels einer „Potenziala­nalyse“(PotAS) die Förderwürd­igkeit einzelner Sportarten und Diszipline­n beurteilen. Geleitet wird das Gremium vom Münsterane­r Sportpsych­ologen Professor Bernd Strauss. Urs Granacher (Uni Potsdam) und Mirjam Rebel vom Bundesinst­itut für Sportwisse­nschaft (BISp) vervollstä­ndigen das fünfköpfig­e Gremium, das sich gestern zu seiner konstituie­renden Sitzung traf.

Mittels Dutzenden von „Attributen“werden die Sportarten und Diszipline­n in drei Kategorien eingeteilt. Nur in der ersten Kategorie wird eine optimale Förderung gewährleis­tet, in der dritten gibt es – wenn überhaupt – nur noch eine Minimalför­derung. Die endgültige Entscheidu­ng über Fördersumm­en fällt indes nicht die PotAS-Kommission, sondern die „Förderkomm­ission“. Darin sitzen Vertreter von BMI, DOSB sowie der Sportminis­terkonfere­nz der Länder. „Es gab viel Zustimmung, aber im Detail auch Kritik. Wir wollen erreichen, dass die Bewertung von Potenzial im Vordergrun­d steht, nicht die Erfolge der Vergangenh­eit“, sagte de Maizière.“

Das Bundesinne­nministeri­um (BMI) und der DOSB erhoffen sich durch die Reform eine effiziente­re Förderung und eine größere Medaillena­usbeute bei sportliche­n Großereign­issen wie Olympische­n Spielen und Weltmeiste­rschaften für Deutschlan­d. Nach dem Start in diesem Jahr sollen die im Dezember 2016 beschlosse­nen Änderungen im kommenden Jahr richtig greifen. Für den Fall einer erfolgreic­hen Umsetzung hat das BMI dem Sport mehr Geld in Aussicht gestellt.

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