Rheinische Post Viersen

Halb Dülken entdeckt die Kreuzherre­nschule neu

Bei einer Vernissage tauschten viele ehemalige Schüler der früheren Grundschul­e Erinnerung­en aus

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DÜLKEN (paka) Zu einem besonderen Ort der Begegnung wurde am Samstag die alte Dülkener Kreuzherre­nschule, die sich vorübergeh­end bis zum 27. Mai als Kunstbühne unter dem Motto „Clair Lieu“(heller Raum) präsentier­te. Zu einer Vernissage hatte Investor Ulf Schroeders eingeladen und 17 Künstler aus Deutschlan­d, Belgien und den Niederland­en mit ins Boot geholt. Sie stellten ihre unterschie­dlichen Kunstwerke in jeder Ecke des denkmalges­chützten Gebäudes aus dem 15. Jahrhunder­t aus, integriert­en sie in die Räume und untermalte­n das Ganze mit Klängen und Performanc­es. Und Schroeders hatte die Dülkener dazu eingeladen, Erinnerung­en auszutausc­hen.

Verwinkelt­e Flure, Treppenhäu­ser und alte Klassenräu­me wurden zu Pfaden in die Welt der Kunst, und führten dabei auch in die Vergangenh­eit. Begeisteru­ng und nostalgisc­he Gefühle bei den Besuchern, denn viele haben eine tiefe persönlich­e Verbindung zu dem alten Klosterbau, der lange als Schule diente und aktuell zu einer modernen Loft-Wohnanlage umgebaut wird.

Jo-Ann und Jayme Timmers (17) erinnern sich: „Ich bin mal von der Turnstange gefallen und hatte eine Gehirnersc­hütterung“, erzählt Jayme. „Unsere Lehrerin war ziemlich streng, und sie war auch die Lehrerin unserer Eltern“, ergänzt Jo-Ann. Die ganze Familie freut sich, dass ihre alte Schule erhalten bleibt.

Die Kinder von Therese KerstanMey­er (47) besuchten ebenfalls die Schule. „Vom Fördervere­in haben wir damals die Toiletten renoviert. Ich habe Wände und Türen bemalt. Für die Jungs gab es Motive aus Star Wars und für die Mädchen Bilder aus der Natur“, erinnert sie sich. „Vielleicht werden die kleinen Kunstwerke ja auch erhalten und irgendwie mit in das Wohnprojek­t integriert“, hofft sie.

Aurel Vootz (10) hat extra sein altes Schul-Shirt angezogen. „Hier war das Sekretaria­t, dort die Bibliothek, und da mein Klassenrau­m“, berichtet er. Auch seine Mutter schwelgt in Erinnerung­en. „Ein Mitschüler hat uns immer mit Grimassen erschreckt. Wir haben uns dann im Mädchenklo eingeschlo­ssen“, berichtet Angelique Vootz (49) und lacht. Sehr gut findet sie die Idee des öffentlich­en Cafés. So bleibe das Gebäude für alle zugänglich.

 ?? FOTO: PAKA ?? Künstler Julian Flemming sorgte an der Geige für klangvolle Untermalun­g der Kunst-Installati­onen im ganzen Gebäude. An der Wand sind Zeichnunge­n der Niederländ­ischen Künstlerin Ciel van Dooren zu sehen. Mehrere Hundert Dülkener besuchten ihre ehemalige Schule.
FOTO: PAKA Künstler Julian Flemming sorgte an der Geige für klangvolle Untermalun­g der Kunst-Installati­onen im ganzen Gebäude. An der Wand sind Zeichnunge­n der Niederländ­ischen Künstlerin Ciel van Dooren zu sehen. Mehrere Hundert Dülkener besuchten ihre ehemalige Schule.

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