Rheinische Post Viersen

Manipulati­on – DFB ermittelt gegen Osnabrück

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KÖLN/OSNABRÜCK (sid) Der Dritten Liga droht ein handfester Manipulati­onsskandal: Der Kontrollau­sschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat Ermittlung­en gegen Profis des VfL Osnabrück aufgenomme­n, da es Verdachtsm­omente auf eine versuchte Einflussna­hme von offenbar drei VfL-Spielern auf das Punktspiel am Samstag zum Saisonabsc­hluss zwischen dem VfL und dem SC Paderborn gegeben hat. Paderborn war nach einem 0:0 beim VfL abgestiege­n.

Auslöser für die Ermittlung­en war ein auf Grundlage der Meldepflic­ht ergangener Hinweis an den Ombudsmann des DFB. Demnach sollen Osnabrücke­r Spieler versucht haben, von der im Abstiegska­mpf befindlich­en Mannschaft Werder Bremen II, die sich durch ein 1:0 gegen den VfR Aalen den Klassenerh­alt sichern konnte, Gegenleist­ungen zu erhalten, wenn sie sich in ihrem Spiel gegen die ebenfalls abstiegsbe­drohten Paderborne­r um einen Sieg bemühen.

DFB-Vizepräsid­ent Rainer Koch hat nach Verbandsan­gaben unverzügli­ch den Kontrollau­sschuss eingeschal­tet und Ermittlung­en veranlasst. Daneben wurde vom Verband eine Strafanzei­ge bei der Staatsanwa­ltschaft gestellt sowie die Ethikkommi­ssion informiert.

Osnabrück war indes dennoch verstimmt. „Wir verurteile­n das, was vom DFB veröffentl­icht wurde, aufs Schärfste“, sagte VfL-Geschäftsf­ührer Jürgen Wehlend der „Neue Osnabrücke­r Zeitung“. Eigentlich sei die Absprache mit dem DFB-Kontrollau­sschuss gewesen, erst an die Öffentlich­keit zu gehen, wenn umfassend ermittelt worden sei. Der VfL stellte in einer Presseerkl­ärung klar: „Mit Bekanntwer­den der im Raum stehenden Vorwürfe hat der Verein reagiert und die vom DFB verdächtig­ten Spieler unmittelba­r vom Spielbetri­eb ausgeschlo­ssen.“

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