ClarasX co Mataré: neues Ensemble aus zwei Chören
VIERSEN So ganz leicht geht der Name des neuen Chores, der bei seinem gut besuchten Debut in der Grabeskirche einen vorzüglichen Eindruck hinterließ, noch nicht über die Zunge. Dabei ist die Erklärung von „ClarasX co Mataré“relativ einfach: Bei ihrer Versetzung als Lehrerin vom Clara SchumannGymnasium Dülken ans MataréGymnasium in Meerbusch freute sie sich Chorleiterin Stella Antwerpen einerseits, in Meerbusch Neues aufzubauen können. Andererseits schmerzte sie der Abschied von ihrer erfolgreichen Chorarbeit in Dülken. So entstand der Plan, aus ehemaligen Schülern des Clara Schumann-Gymnasiums Dülken und Mitgliedern der Schulgemeinde des Mataré-Gymnasiums Meerbusch einen neuen Chor zu bilden. Die Kombination Clara & Mataré probt einmal im Monat und hat bereits ein hohes Leistungsniveau erreicht.
„Zwischen Himmel und Erde“lautete das Motto des Konzerts. Das Programm umfasste weltliche und geistliche Gesänge sowie „Zwischenwelten“– also Lieder, die den Übergang vom Leben zum Tod zum Inhalt haben. Das Programm, merkte der theologische Hausherr Martin Alfing bei seiner Begrüßung an, „ist wohl nicht so ganz zufällig entstanden; es passt vorzüglich zum Wesen einer Grabeskirche“. Und da sei es völlig richtig, dass die Trennlinien zwischen den weltlichen und geistlichen Liedern gar nicht so deutlich verliefen. „Weltliches“, so der Pastoralreferent, „steckt auch in den geistlichen, Geistliches auch in den weltlichen Liedern.“
Gesungen wurde in den Originalsprachen. Englisch begann es mit Michael Jacksons „Earth Song“, französisch ging es weiter mit „La nuit“und „Vois sur ton chemin“aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“. Wie sicher die Chormitglieder auftreten, zeigte sich auch bei den getrennten Darbietungen des Frauen- und des Männerchors. In dem zeichnete sich Tenor Ingo Meyer-Berhorn als Solist aus.
Engel, die menschliche Sehnsucht nach dem Paradies und nach Unsterblichkeit waren die Themen der „Zwischenwelten“-Lieder. Und es bereitete den Chormitgliedern keine Mühe, sich aus der Sicherheit der Gruppenumgebung zu lösen und sich singend weit voneinander über den großen Kirchenraum zu verteilen.
Aus einem breiten stilistischen Spektrum stammten die geistlichen Beiträge. Gospels kamen ebenso zum Vortrag wie Bachs eindringlicher Choral „Befiel du Deine Wege“und Josef Rheinbergers romantisches „Abendlied“, eine komplizierte sechsstimmige Vertonung des Bibeltextes „Bleib bei uns, denn es will Abend werden“.
Mit der Zugabe nach begeistertem Beifall erinnerte der Chor an die Heimatstadt der drei monotheistischen Religionen, an Jerusalem.