Rheinische Post Viersen

Das Leid der Liebenden

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Wie viele Menschen darf man lieben? Anhänger der Polyamorie finden, es dürfen mehrere sein. Darum ging es im Münchner „Tatort“. Der Architekt Thomas Jacobi führt Beziehunge­n zu fünf Frauen, von denen nur eine weiß, dass sie nicht die Einzige in seinem Leben ist. Als zwei der Damen ermordet werden, steht der Mann sofort unter Verdacht. Und, wie war er? Regisseur Rainer Kaufmann hat „Die Liebe, ein seltsames Spiel“gut inszeniert. Besonders die Musik, die Videoseque­nzen und das tolle Spiel von Martin Feifel als Jacobi bleiben in Erinnerung. Nur das Ende wirkt unglaubwür­dig: Eine Verehrerin will ihrem Chef helfen und ein Familienva­ter eine größere Wohnung – deshalb werden sie zu Mördern. Das wurde der klugen Gesellscha­ftsstudie über die Grenzen der Liebe nicht gerecht. Die geohrfeigt­e Leiche Der hintergang­ene Ehemann sieht seine ermordete Frau in der Rechtsmedi­zin zum letzten Mal und ohrfeigt sie. Der Kopf der Leiche fliegt dabei zur Seite. Geht das? Laut Stefanie RitzTimme, Direktorin der Rechtsmedi­zin der Uni Düsseldorf, löst sich die Leichensta­rre nach zwei Tagen. Theoretisc­h also denkbar. Heimlicher Star des Falls Jacobi fährt einen Oldtimer, einen Jensen Intercepto­r. Der britische Automobilh­ersteller Jensen baute ihn zwischen 1966 und 1976. M. Stöcker

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