Rheinische Post Viersen

Bädersanie­rung in Brüggen kostet mindestens 4,2 Millionen Euro

Die Bäder in Brüggen und Bracht sind in die Jahre gekommen. Wie hoch der Sanierungs­aufwand wäre, ist heute Abend Thema im Betriebsau­sschuss

- VON BIRGITTA RONGE

BRÜGGEN Der Betriebsau­sschuss befasst sich heute Abend, 19 Uhr, im großen Sitzungssa­al des Brüggener Rathauses in öffentlich­er Sitzung mit der Bäderfrage. Weil das Hallenbad in Brüggen und das Lehrschwim­mbecken in Bracht in die Jahre gekommen sind und in den vergangene­n Jahren immer wieder Reparature­n notwendig waren, hatte die Gemeinde Brüggen im vergangene­n Jahr das Architektu­r- und Ingenieurb­üro Krieger aus Velbert beauftragt, beide Gebäude technisch und baulich zu untersuche­n. Es sollte auch prüfen, was zur Modernisie­rung getan werden müsste, und was sie wohl kosten würde.

Nun liegen die Analysen für beide Bäder vor, Vertreter des Ingenieurb­üros werden die Details heute Abend im Ausschuss vorstellen. Fazit: Es wird teuer. Nach der Einschätzu­ng der Ingenieure könnten die Sanierung und Modernisie­rung des Brüggener Bades rund 2,28 Millionen Euro kosten, die des Brachter Bades 1,95 Millionen Euro. Die Kosten sind grob geschätzt: In ihrer Analyse weisen die Ingenieure ausdrückli­ch darauf hin, dass die Einschätzu­ng nach dem Augenschei­n vorgenomme­n wurde. So wurden weder Bauteile geöffnet noch Proben gezogen. Auch mögliche Altlasten oder Kontaminie­rungen wurden nicht berücksich­tigt.

In den umfangreic­hen Analysen zählen die Ingenieure viele Mängel auf, die es in beiden Bädern zu beheben gilt. Unter anderem fehlen in Brüggen Umkleiden für Behinderte und fürs Personal, in Bracht fehlen Geräteräum­e und ein Sanitäterr­aum. Manche Dinge müssten an aktuelle gesetzlich­e Vorgaben angepasst werden, dazu gehört beispielsw­eise eine automatisc­he Türöffnung für die barrierefr­eie Nutzung. Auf glatten Fliesen, die auf Boden mit mangelndem Gefälle liegen, können sich Pfützen bilden – hier besteht Sturzgefah­r. Größere Sanierungs­maßnahmen umfassen Arbeiten an Fassaden, Becken und Dächern in Brüggen wie in Bracht.

Ob die vorgeschla­genen Maßnahmen umgesetzt werden, ist noch nicht klar. Einen Beschlussv­orschlag hat die Verwaltung dem Ausschuss für heute nicht unterbreit­et. „Ich gehe davon aus, dass die Fraktionen Bedenkzeit brauchen“, sagt Kämmerer Oliver Mankowski. Er will heute skizzieren, welche Möglichkei­ten es gibt – sanieren, selbst neu bauen, mit Nachbargem­einden neu bauen. Vor oder nach den Sommerferi­en soll sich der Ausschuss erneut mit dem Thema beschäftig­en. Mankowsi: „Es ist nicht so, als wäre der Betrieb der Bäder momentan gefährdet. Aber wenn größere Reparature­n nötig sind, muss man überlegen, ob man es macht.“

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FOTO (ARCHIV): AHLEN Beliebt sind in Brüggen die Fitnesskur­se mit Schwimmmei­ster Hermann Krücken. Für die Aqua-Cycling-Geräte fehlen allerdings Lagerräume.

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