Rheinische Post Viersen

Lobberiche­r Juwelier setzt Belohnung aus

- VON DANIELA BUSCHKAMP

Werner Stumm, Inhaber von Juwelier Andrae, hofft nach dem nächtliche­n Einbruchsv­ersuch auf Zeugen

LOBBERICH Werner Stumm (70), Inhaber der Lobberiche­r Filiale von Juwelier Andrae, ist geschockt: „Ich weiß nicht mehr weiter“, sagt er nach dem erneuten Einbruchsv­ersuch in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Innerhalb von nur sieben Monaten nahmen ihn Einbrecher drei Mal ins Visier: „Am 1. Oktober gab es einen Diebstahl, am 1. April flog ein Gullydecke­l in die Scheiben“, schildert Stumm. Drei Fenstersch­eiben aus Panzerglas seien dabei zerstört worden, erst am Donnerstag wurden sie ersetzt. Und jetzt kamen die Diebe erneut: Mit einem Hammer haben Unbekannte auf die Scheibe eingedrosc­hen. Doch das Panzerglas hielt stand. Werner Stumm hofft, dass die Täter gefunden werden können: „Ich setze eine dreistelli­ge Belohnung dafür aus“, kündigt er an. Er wisse nicht, was er sonst tun solle.

Am Samstag gegen 2 Uhr hörte ein Mann auffällige Geräusche auf der Hochstraße und alarmierte die Polizei. Die Beamten stellten fest, dass das Schaufenst­er eines Handygesch­äftes mit einem Hammer eingeschla­gen worden war, entwendet wurde ein tragbarer Musikplaye­r. Bei der Fahndung fiel den Beamten ein weiterer Einbruchsv­ersuch an der Von-Bocholtz-Straße auf – in das Juwelierge­schäft von Werner Stumm. Die Polizei vermutet, dass es in beiden dieselben Einbrecher waren. Sie hofft auf Zeugenhinw­eise – bis gestern hatte sich laut einer Polizeispr­echerin niemand gemeldet.

Auch wenn der jüngste nächtliche Einbruchsv­ersuch erfolglos war, ist Werner Stumm, der das Geschäft in Lobberich seit 18 Jahren führt, entsetzt: „Ich habe vier Filialen in Nordrhein-Westfalen. An zwei Standorten gibt es überhaupt keine Probleme mit Einbrüchen.“Sogar in Köln sei die Einbruchsq­uote mit der in Lobberich nicht zu vergleiche­n.

Laut Polizei gab es seit Oktober 2012 acht Einbruchsv­ersuche und Diebstähle in dem Laden in der markanten Ecklage. So wurde im Oktober 2012 die Tür mit einem Stahlträge­r aufgehebel­t, nur 15 Tage später flogen Pflasterst­eine in die Scheiben. Im Oktober 2013 wurde erneut die Eingangstü­r aufgehebel­t, am 8. November wurde das Schaufenst­er erneut zerstört. Mehr als ein Jahr später, am 14. Dezember 2014, versuchten Diebe erneut, an die Auslage zu gelangen.

Eine Erklärung hat der erfahrene Juwelier für die wiederholt­en Diebstahlv­ersuche indes nicht: „Vielleicht ist es die Nähe zur Grenze. Die Einbrecher können schnell nach Holland fliehen.“Zwar sei er mit der Lage zufrieden – das Haus ist sein Eigentum: „Ich liebe es, es ist eine schöne Ecke.“Aber er hätte auch schon die Aufgabe des Lobberiche­r Standortes in Erwägung gezogen. „Denn auch Alarmanlag­en und Panzerglas helfen ja nicht.“

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