Trump kündigt Weltklimavertrag
Der US-Präsident will ein neues Abkommen aushandeln, das „fair“für die USA sein soll.
WASHINGTON (RP) US-Präsident Donald Trump hat gestern den Weltklimavertrag aufgekündigt und diesen Schritt mit den Kosten des Abkommens für die USA begründet. Er erfülle damit ein Wahlkampfversprechen, wonach er die amerikanischen Arbeiter an erste Stelle setze, sagte Trump. „Ich wurde gewählt, um Pittsburgh zu repräsentieren, nicht Paris.“Er werde sich um einen „besseren Deal“bemühen: „Dieselben Nationen, die uns bitten, im Abkommen zu bleiben, sind die Nationen, die Amerika kollektiv Milliarden kosten“, fügte er hinzu. Noch am späten Abend erteilten jedoch Deutschland, Frankreich und Italien in einer gemeinsamen Erklärung der Forderung nach einer Neuverhandlung des Abkommens eine klare Absage.
Der Austritt wird frühestens im Jahr 2020 gültig. Die USA wären damit das einzige Land neben Syrien und Nicaragua, das nicht mehr Teil des UNWeltklimavertrags ist. Donald Trump
Staaten weltweit hatten sich zuvor demonstrativ hinter den Weltklimavertrag gestellt. China und Russland bekräftigten, man stehe zum Abkommen. Auch Indien hatte sich ähnlich geäußert. Deutschland und die EU hatten zum einen versucht, Trump von einem Austritt abzubringen. Zum anderen hatten sie sich mit Erfolg be- müht, einen Domino-Effekt nach einem US-Ausstieg zu verhindern.
Der frühere US-Präsident Barack Obama kritisierte den Schritt scharf: „Diese Regierung schließt sich einer kleinen Handvoll von Nationen an, die die Zukunft verleugnet.“Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte: „Ich bedauere die Entscheidung des US-Präsidenten.“Sie werde weiter mit aller Kraft für die globale Klimapolitik eintreten, „die unsere Erde bewahrt“. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz twitterte: „Sie können aus einem Klimaabkommen aussteigen, aber nicht aus dem Klimawandel, Mr. Trump!“
Das Pariser Abkommen hat zum Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen.
„Ich wurde gewählt, um Pittsburgh zu repräsentieren, nicht Paris“ US-Präsident