Rheinische Post Viersen

Ergo spart 100 Millionen Euro bis Ende 2017

Der Versichere­r will dieses Jahr wieder Gewinn machen. Beim Umbau sei man auf gutem Weg, heißt es,.

- VON GEORG WINTERS

DÜSSELDORF Ein Jahr nach dem Start des groß angelegten Konzernumb­aus sieht Ergo-Chef Markus Rieß den Versichere­r auf dem richtigen Weg. Von den 2016 im Strategiep­rogramm verankerte­n Einsparung­en von netto 279 Millionen Euro würden bis Jahresende bereits 100 Millionen Euro erreicht, sagte Rieß. Möglich wird dies unter anderem durch den Abbau von 1300 Stellen im Vertrieb (davon sind bereits drei Viertel umgesetzt) und 500 Stellen in der Verwaltung, wo das Abbauziel zu einem Drittel erreicht ist.

Was die Ergebnispl­anungen bis 2021 angeht, ist die Zuversicht gewachsen. Vor einem Jahr war von einem nachhaltig­en Überschuss von etwa 500 Millionen Euro die Rede gewesen, jetzt spricht Rieß von 100 Millionen Euro mehr. Und das bei „ultrakonse­rvativer“Planung, wie der Vorstandsc­hef betont. Das heißt: Es ist kein mögliches höheres Zinsniveau in den nächsten Jahren eingerechn­et, und auch mögliche deutliche Kurssteige­rungen an den Aktienmärk­ten bleiben unberücksi­chtigt. Bereits in diesem Jahr will die Ergo wieder schwarze Zahlen schreiben, nachdem sie das vergangene Jahr mit einem Verlust von 40 Millionen Euro abgeschlos­sen hatte. Zwischen 150 Millionen und 200 Millionen Euro soll der Überschuss am Jahresende liegen. Etwa 91 Millionen Euro davon hat die Ergo im ersten Quartal erreicht.

Der Umbau ist für das Unternehme­n ein Mammutprog­ramm, in das die Düsseldorf­er Tochter der Munich Re eine Milliarde Euro investiert. Die Münchener Konzernmut­ter hilft zwar nicht bei der Finanzieru­ng, verzichtet aber fünf Jahre lang auf eine Dividende der Tochter.

Von der Milliarde, die Ergo stemmt, fließen allein 400 Millionen Euro in ein Effizienzp­rogramm, bei dem vor allem im Vertrieb radikal zusammenge­strichen wird. Von ehemals 66 Standorten verschwind­en elf, von 119 Regionaldi­rektionen sind 54 geschlosse­n worden. Bis 2019 soll die Zusammenfü­hrung im Vertrieb abgeschlos­sen sein. Schlankere Verwaltung­sstrukture­n, wettbewerb­sfähige Kosten, effektiver­e Steuerung der Ländergese­llschaften sind weitere Schlagwört­er. Und: Anfang 2018 soll die geplante Auslagerun­g des Bestandes an klassische­n Lebensvers­icherungen in eine eigene Einheit umgesetzt sein.

Bei den Beiträgen ist von Wachstum vorerst nicht die Rede. Zwar plant die Ergo nach 13,2 Milliarden Euro im Vorjahr einen Anstieg auf 18 Milliarden bis 19 Milliarden Euro in diesem Jahr, doch das liegt vor allem an der Übernahme von Munich Re Health, dem Gesundheit­sgeschäft der Ergo-Mutter. Erst 2019 wird wieder mit steigenden Prämienein­nahmen gerechnet.

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FOTO: ENDERMANN Die Zentrale des Versichere­rs Ergo in Düsseldorf

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