Rheinische Post Viersen

Euregio investiert in Umweltschu­tz

Der Zweckverba­nd fördert die Nachhaltig­keit mittelstän­discher Unternehme­n durch zwei Projekte, in die insgesamt 12,4 Millionen Euro fließen

- VON TIM SPECKS

KREIS VIERSEN Der Zweckverba­nd Euregio Rhein-Maas-Nord will kleinen und mittelstän­dischen Unternehme­n aus der Grenzregio­n helfen, ihre Nachhaltig­keit zu verbessern und mehr für den Umweltschu­tz zu tun. Dazu hat die Euregio zwei Förderprog­ramme gestartet: Mit dem Projekt „D-NLHit“sollen die Firmen dabei unterstütz­t werden, umweltvert­rägliche Beschichtu­ngen wie etwa Autolacke herstellen zu können. Mit dem Projekt „Strasus“sollen vor allem Logistikun­ternehmen Wege finden, nachhaltig­er zu arbeiten.

Insgesamt werden für beide Projekte 12,4 Millionen Euro aufgebrach­t. 10,9 Millionen fließen in „D-NL-Hit“, 1,5 Millionen in „Strasus“. 5,75 Millionen Euro der Gesamtkost­en werden aus dem Europäisch­en Fonds für Regionale Entwicklun­g (EFRE) finanziert, einen Teil des Restbetrag­s stemmen Partnerunt­ernehmen – darunter die Bosch-Niederlass­ung in Viersen.

Umweltschu­tz und Nachhaltig­keit werden als Themen immer präsenter – nicht nur für Privatleut­e, sondern auch für Unternehme­n. Die Europäisch­e Union (EU) nimmt große Unternehme­n seit diesem Jahr noch stärker in die Pflicht: Fir- men mit mehr als 500 Angestellt­en müssen nun detaillier­t darüber berichten, wie sich ihr Geschäft sozial, gesellscha­ftlich und ökologisch auswirken.

Das betrifft indirekt auch kleine und mittelstän­dische Firmen – um die Nachhaltig­keit der Großen zu verbessern, müssen eben auch die Kleinen bei diesem Thema nachbesser­n, etwa, wenn sie Zulieferer für größere Unternehme­n sind und deren Ökobilanz nicht verschlech­tern wollen.

Zentraler Veranstalt­ungsort der Projekts „D-NL-Hit“wird die Hochschule Niederrhei­n in Krefeld sein. Dort steht eine sogenannte Hochdurchs­atzformuli­erungs-Anlage. Dahinter verbirgt sich ein Gerät, mit dem Entwickler die Eigenschaf­ten von Proben, im konkreten Fall etwa von Lacken oder anderen Beschichtu­ngen – analysiere­n können. Im Gegensatz zu anderen Analyse-Anlagen jedoch geschieht dies dort deutlich schneller. „Den Unternehme­n entsteht ein deutlicher Wettbewerb­svorteil“, sagt Verena Melchert, Projektkoo­rdinatorin bei der Euregio. Die Idee hinter dem Projekt: Wenn die Stoffe schneller getestet werden können, können sie auch schneller umweltvert­räglich zusammenge­setzt werden. Verena Melchert

Das Projekt „Strasus“besteht hauptsächl­ich aus Schulungen für Logistikun­ternehmer und Angestellt­e. Mehrere Hochschule­n sowie ein Planspiele­ntwickler zeigen darin, wie Logistiker die Nachhaltig­keit ihrer Firma verbessern können. „Gerade Logistiker haben im alltäglich­en Geschäft kaum Zeit, ihre Strategie zu ändern“, sagt Verena Melchert. In den Schulungen sollen sie Tipps bekommen, wie sie etwa einen Nachhaltig­keitsberic­ht erstellen oder wie sie ihre Transporte umweltfreu­ndlicher gestalten können. Das Ganze soll mit geringem Zeitaufwan­d verbunden sein. „Manchmal helfen schon Kleinigkei­ten“, sagt Melchert.

„Den Unternehme­n entsteht ein deutlicher Wettbewerb­svorteil“ Euregio Rhein-Maas-Nord

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