Rheinische Post Viersen

Grabeskirc­he wird fünf Jahre alt

Grabstätte­n in begeherter Lage werden knapp. Schonjetzt macht sich der Kirchenvor­stand gedanken über einen Ausbau. Gefeiert wird am Samstag, 10. Juni, mit einem Tag der offenen Tür

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BIANCA TREFFER VIERSEN Die Sonnenstra­hlen, die durch die hohen Kirchenfen­ster mit den christlich­en Szenen fallen, malen bunte Motive auf den Boden. Sie huschen über die Wände und streifen die Stelen. Das Licht bricht sich in den kleinen Steckvasen, die an den einzelnen Kuben befestigt sind. Kerzen flackern auf kleinen Metalltisc­hen, Blumenvase­n stecken im hellen Kies, der vor den Ruhestätte­n Alexandra Wiek der Urnen das Bild bestimmt. Holzhocker mit Kissen laden zum Verweilen ein. In der gesamten Grabeskirc­he herrscht dabei eine angenehme, nahezu spirituell­e Atmosphäre.

„Ich denke, es ist die Kombinatio­n aus Altem und Neuem, die unsere Grabeskirc­he auszeichne­t. Die Kirche an sich verkörpert Tradition. Es ist das Zusammensp­iel aus Neugotisch­em und moderner Architektu­r“, sagt Pfarrer Roland Klugmann von der katholisch­en Pfarrgemei­nde St. Remigius. Gestern war es auf den Tag genau fünf Jahre her, dass die Einweihung der Kirche St. Joseph zu ihrer neuen Nutzung als Grabeskirc­he stattfand. Diesen Geburtstag feiert die Grabeskirc­he mit einem Tag der offenen Tür am Samstag, 10. Juni. Die Besucher können sich auf Musik, Besichtigu­ngen, einen Rückblick in die Geschichte der Kirche und viele Gespräche freuen. Dazu bietet der Fördervere­in im benachbart­en Maximilian-Maria-Kolbe-Haus Kaffee, Kuchen und weitere Speisen an.

Die Idee zur Entstehung der Grabeskirc­he entstand natürlich vor mehr als fünf Jahren. Bereits 2008, als klar wurde, dass die Kirche in ihrer damaligen Funktion keinen Bestand mehr haben würde, fingen die Überlegung­en an, was mit St. Joseph geschehen könnte, um die Kirche zu erhalten.

Der Kirchenvor­stand fasste den Beschluss, die Josephskir­che in eine Grabeskirc­he umzuwandel­n. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt Geschäftsf­ührerin Alexandra Wiek. „Wir liegen über den Erwartunge­n. Die Grabeskirc­he ist besser angenommen worden, als wir es im Vorfeld kalkuliert hatten.“Von den insgesamt 1638 Grabstätte­n sind bereits 799 verkauft. 532 Bestattung­en haben bislang stattgefun­den. „Die begehrten Lagen der Doppelgrab­stätten werden bereits rar“, berichtet Pastoralre­ferent Martin Alfing. Diese Tatsache spielt in die Überlegung­en der geplanten nächsten Ausbaustuf­e mit ein.

Vom Fundament her ist in der Grabeskirc­he bereits alles für die nächsten beiden Ausbaustuf­en vorbereite­t. Es müssen nur die entspreche­nden Wände und Stelen für die Kuben gesetzt werden. „Wir überlegen derzeit, wie wir mehr Doppel-

„Die Grabeskirc­he wurde besser angenommen, als wir es im Vorfeld kalkuliert hatten“

grabstätte­n schaffen können“, sagt Wiek. Bei den aktuellen Grabstätte­n waren es jeweils zur Hälfte Doppelund Einzelgrab­stätten. Ein möglicher erster Ausbau ist für Ende 2018/Anfang 2019 vorgesehen.

„Dass die Grabeskirc­he zu dem geworden ist, was sie heute ausmacht, verdanken wir dem unermüdlic­hen Einsatz des gesamten Teams“, betont Klugmann. „Insbesonde­re den Ehrenamtle­rn, die sich mit viel Engagement einbringen.“Es sei das Werk von allen, das die Grabeskirc­he St. Joseph auszeichne­t.

Neben der Funktion als letzte Ruhestätte finden in der Grabeskirc­he Gedenkgott­esdienste und Andachten statt. Dazu gehören auch geistliche Konzerte, Ausstellun­gen, Theaterauf­führungen und Vorträge zum Thema Tod und Trauer.

Geschäftsf­ührerin

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RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Martin Alfing (l.), Alexandra Wiek und Pfarrer Roland Klugmann fsind zufrieden, damit, dass die Grabeskirc­he so gut angenommen wird.

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