Rheinische Post Viersen

Drogen-Kanister an Niers entdeckt

In einer Flüssigkei­t waren Amphetamin­e gelöst. Die Erde wurde ausgetausc­ht

- VON TIM SPECKS

VIERSEN Kurioser Fund an der Niers: In der Nähe des Bahnüberga­ngs hinter der Clörather Mühle hat eine Spaziergän­gerin einen Kanister entdeckt, in dem sich in einer Flüssigkei­t gelöste Amphetamin­e befanden. Woher der Behälter stammt und wofür die Flüssigkei­t gedacht war, ist bislang unklar.

Gefunden hatte den Behälter Rosemarie Lehmann bereits am 16. Mai. Aus dem rund fünf Liter fassenden Kanister sei damals etwa ein Liter ausgelaufe­n gewesen, sagt Lehmann. „Rund um den Behälter war das Gras verdorrt. Daneben lag noch ein Messbecher“, sagt sie. Zunächst waren Mitarbeite­r des Ordnungsam­tes zum Fundort gekommen und hatten sich wegen der offensicht­lich gefährlich­en Flüssigkei­t nach Lehmanns Gesundheit­szustand erkundigt – ihr habe aber nichts gefehlt.

Wenig später trafen dann auch die Polizei, die Feuerwehr sowie Mitarbeite­r des Niersverba­ndes und des Amtes für Umweltschu­tz des Kreises Viersens am Fundort ein. Kräfte des Niersverba­nds baggerten daraufhin rund um die verätzte Stelle die Erde auf, die Feuerwehr sperrte den Bereich ab. Da der Niersverba­nd tech- nisch nicht in der Lage gewesen sei, eine entnommene Probe zu analysiere­n, sei diese an das zuständige Landesamt für Natur, Umwelt und Verbrauche­rschutz NordrheinW­estfalen (Lanuv) weitergere­icht worden, sagte eine Sprecherin des Niersverba­nds.

Wie Markus Wöhrl, Sprecher des Kreises, gestern sagte, habe das Lanuv mittlerwei­le einen Bericht über die Analyse des Kanister-Inhalts an den Kreis geschickt. So seien in der Flüssigkei­t in einem Verhältnis von 1:10.000 Amphetamin­e gelöst gewesen. Lösungsmit­tel, wie anfangs vermutet, wurden nicht nachgewies­en.

In dem Bericht werde die Möglichkei­t genannt, dass die Flüssigkei­t für die illegale Futtermitt­elbeimisch­ung in der Landwirtsc­haft gedacht gewesen sei. Dieses Verfahren sei aber bislang im Kreis Viersen so gut wie nie aufgetrete­n, sagte Wöhrl.

Das ausgebagge­rte Erdreich werde derzeit noch beim Niersverba­nd gelagert und später verbrannt, sagte der Kreissprec­her. Dies sei bei giftigen ökologisch­en Abfällen üblich. Aus Sicht des Kreises bestehe vor Ort keine Gefahr mehr für Menschen oder Tiere. Der Niersverba­nd bestätigte dies; die Absperrung­en sollen baldmöglic­hst abgebaut werden.

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RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Noch ist die aufgebagge­rte Fundstelle abgesperrt, bald soll sie aber wieder zugänglich sein.

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