Rheinische Post Viersen

Die Orchesterm­usikerin

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Juliane Wahl, 27, Flötistin bei den Düsseldorf­er Symphonike­rn „Da mein Vater Musiklehre­r ist und einige Chöre leitet, war der Weg für mich vorgezeich­net. Auch meine drei älteren Schwestern haben ein Instrument erlernt. Ich wollte unbedingt Harfe spielen, das haben meine Eltern jedoch nicht erlaubt – zu groß! Es wurde dann die Blockflöte und später die Querflöte. Allerdings habe ich erst im Musikstudi­um begriffen, wie wichtig es ist zu üben. Gespielt habe ich immer oft und gerne, aber das technische Üben hat mich gelangweil­t.

Mein Plan war es gar nicht unbedingt, einmal in einem Orchester zu spielen, sondern eher als Vermittler­in mit Orchestern zu arbeiten, zum Beispiel Konzertrei­hen zu organisier­en. Irgendwann wollte ich mir dann selbst beweisen, ob es mit dem Vorspiel klappt, und bin tatsächlic­h über Umwege bei den Düsseldorf­er Symphonike­rn gelandet. Dort habe ich es lieben gelernt, Teil eines Orchesters zu sein. Das ist einfach ein wahnsinnig tolles Gefühl, wenn es gelingt, dass so viele Menschen an einem Strang ziehen. Dazu ist das Repertoire vielfältig, man lernt alle Epochen kennen.

Aus dem Musizieren schöpfe ich sehr viel Lebensfreu­de. Wenn es gut läuft, ist es sehr erfüllend. Natürlich gibt es nicht nur Höhenflüge, sondern auch die Erkenntnis, dass da noch viel Luft nach oben ist. Künstleris­ch fühle ich mich erst am Anfang, will noch vieles ausprobier­en. Ein Leben ohne Flöte kann ich mir auch vorstellen, ein Leben ohne Musik nicht.“

INTERVIEWG­REGOR MEYLE

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