Rheinische Post Viersen

Zwei Frauen und ein Kleinkind

-

Tessa ist so ziemlich das Gegenteil von Elena. Dabei ist die eine Mutter einer kleinen Tochter und die andere gerade schwanger. Die eine braucht dringend eine Babysitter­in, die andere unbedingt einen Job. So treffen sie aufeinande­r, so nimmt die Katastroph­e ihren Lauf. „Ein Atem“heißt der Film, bei dem Christian Zübert Regie führte und mit seiner Frau Ipek auch das Drehbuch geschriebe­n hat. Es geht um enttäuscht­e Liebe und enttäuscht­e Erwartunge­n, überzogene Ansprüche und verlogene Beziehunge­n.

Elena (Chara Mata Giannatou, 27) hält es in Athen nicht mehr aus und lässt ihren Lover dort zurück. In Frankfurt jobbt sie in einer Bar. Doch dann erfährt sie, dass sie schwanger ist und dort nicht weiter arbeiten kann. Stattdesse­n wird sie Babysitter­in bei einem Doppelverd­ienerpaar: Tessa Berg (Jördis Triebel, 39) und ihr Mann Jan (Benjamin Sadler, 46) haben wenig Zeit für sich. Tessa hat sich in ihre Rolle als Mutter mit überspannt­en Ansprüchen an sich selbst und ständig schlechtem Gewissen hineingest­eigert. Elena beugt sich den pädagogisc­hen Marotten der hippen Doppelverd­iener, bis eine Katastroph­e passiert.

Zübert, sowohl als Regisseur als auch als Drehbuchau­tor bereits mit dem Grimmeprei­s ausgezeich­net, hat einen Film geschaffen, der nicht zum Wohlfühlen einlädt, aber umso sehenswert­er ist. dpa

Newspapers in German

Newspapers from Germany