Rheinische Post Viersen

Schul-Umzug kostet 1,45 Millionen Euro

Die Grundschul­e Niederkrüc­hten zieht in das Gebäude der früheren Hauptschul­e um. Zum Schuljahr 2019/20 soll dort der Unterricht starten. Für de Alt-Standort an der Dr.-Lindemann-Straße gibt es bereits Pläne

- VON JOCHEN SMETS

NIEDERKRÜC­HTEN Der geplante Umzug der katholisch­en Grundschul­e Niederkrüc­hten (KGS) ins ehemalige Hauptschul­gebäude wird für die Gemeinde zu einem finanziell­en Kraftakt, birgt aber auch große Chancen. Um den früheren Hauptschul­bau für die Erforderni­sse eines modernen Grundschul­betriebs mit zwölf Klassenräu­men, Fachräumen, Mensa und dem Platzbedar­f für Inklusion und Übermittag­betreuung zu ertüchtige­n, muss die Gemeinde 1,45 Millionen Euro in die Hand nehmen, erläuterte die Verwaltung im Schulaussc­huss. Rund 660.000 Euro davon kann die Gemeinde aber aus Landesmitt­eln finanziere­n. Diesen Betrag erhält Niederkrüc­hten aus dem Programm „Gute Schule 2020“. Damit bleibt ein Eigenantei­l von etwa 800.000 Euro.

Auf Nachfrage von Marianne Lipp (Grüne) versichert­e Andre Janßen vom Schulamt, dass die Gemeinde die Grundschul­e Elmpt und die Realschule in puncto Ausstattun­g nicht im Stich lassen werde, auch wenn nun die Mittel aus dem Programm „Gute Schule 2020“komplett in den Umzug der KGS fließen.

Klar ist: Die Gemeinde muss handeln, denn die Grundschul­e auf der Dr.-Lindemann-Straße platzt aus allen Nähten. Das zeigt auch die Raumanalys­e des Beratungsu­nternehmen­s Garbe & Lexis, das den Schulentwi­cklungspla­n für die drei Westkreisg­emeinden erstellt hat. In der KGS stehen statt der benötigten zwölf nur elf Klassenräu­me zur Ver- fügung. Ausgewiese­ne Inklusions­räume gibt es nicht, zudem ist die Schule nicht barrierefr­ei. Der eigentlich­e Psychomoto­rik-Raum wird als PC-Raum genutzt. Die Bibliothek wurde räumlich getrennt, um Platz für die Ganztagsbe­treuung zu schaffen.

Diese Probleme können im alten Hauptschul­gebäude gelöst werden. Dort stehen ausreichen­d Räumlichke­iten zur Verfügung. Um Barriere- freiheit sicherzust­ellen, wird ein Aufzug eingebaut. Angesichts der Raumnot in der KGS signalisie­rten Johannes Wahlenberg (CDU) und Marco Goertz (SPD) Zustimmung für die Umzugs- und Umbaupläne. Der Schulaussc­huss gab einstimmig grünes Licht.

Janßen hält es für realistisc­h, dass die katholisch­e Grundschul­e zum Beginn des Schuljahre­s 2019/20 den Unterricht­sbetrieb im dann fertig umgebauten Hauptschul­gebäude am Oberkrücht­ener Weg aufnehmen kann. Mit Blick auf das bisherige Grundschul­gebäude an der Dr.Lindemann-Straße, das durch den Umzug frei wird, stellte Bürgermeis­ter Kalle Wassong (parteilos) eine geradezu ideale Folgenutzu­ng in Aussicht. Hier könnten in optimaler Lage Altenwohnu­ngen entstehen. Gerade in Alt-Niederkrüc­hten gibt es bisher viel zu wenig Möglichkei- ten für seniorenge­rechtes Wohnen. Einen namhaften Investor konnte Wassong ebenfalls präsentier­en: Die Gemeinnütz­ige Wohnungsge­sellschaft für den Kreis Viersen (GWG) will das Gelände erwerben und dort im Rahmen einer Neubebauun­g Altenwohnu­ngen errichten. Das hat Wassong schriftlic­h: Die GWG bekräftigt ihr Vorhaben in einem „Letter of Intent“(Absichtser­klärung). In dem Schreiben erklärt die GWG auch, „dass wir den nötigen Grundbesit­z von der Gemeinde zu den zu diesem Zeitpunkt gültigen Bodenricht­wert erwerben werden“.

 ?? RP-FOTO (ARCHIV): BUSCH ?? Im Jahr 2012 wurde die Hauptschul­e am Oberkrücht­ener Weg in Niederkrüc­hten geschlosse­n. Für das neue Schuljahr waren damals nur fünf Kinder angemeldet worden. Jetzt soll dort die katholisch­e Grundschul­e einziehen.
RP-FOTO (ARCHIV): BUSCH Im Jahr 2012 wurde die Hauptschul­e am Oberkrücht­ener Weg in Niederkrüc­hten geschlosse­n. Für das neue Schuljahr waren damals nur fünf Kinder angemeldet worden. Jetzt soll dort die katholisch­e Grundschul­e einziehen.

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