Rheinische Post Viersen

Amerner machen es unnötig spannend

In der zurücklieg­enden Spielzeit gerieten die VSF in der Fußball-Landesliga nach starkem ersten Saisonabsc­hnitt doch noch mal in die Bredouille. Für die nächste Saison sehen sich die Amerner auch dank neuen Kunstrasen­s gut gerüstet.

- VON WIEBKE WINTER

SCHWALMTAL Ohne Drama scheint es bei den VSF Amern nicht zu gehen. Trotz eines bärenstark­en Starts in die Saison mussten die Landesliga-Fußballer wie in den Vorjahren zittern. „Wir hatten einen positiven Lauf und hätten den Schwung besser mitnehmen können. Aber wir haben es nicht so richtig hinbekomme­n, nach oben zu schauen. Durch die Erfahrung der letzten Jahre ging der Blick immer nach unten“, sagt VSF-Kapitän Tobis Bruse.

Es fehlte das Zutrauen, nach dem gelungenen Start mit drei Siegen wirklich einen Platz unter den ersten Sieben der Tabelle zu festigen. Drei bis vier Punkte mehr hätten es in der Hinrunde durchaus sein können, Bruse. Mit 30 Punkten nach 19 Spieltagen gingen die VSF in die Winterpaus­e. Als die VSF nach 23 Spieltagen bei 36 Punkten angelangt waren, schien das Thema Abstieg ad acta gelegt werden zu können. Doch dem war nicht so. Die Amerner schlingert­en in einer Negativspi­rale, ohne einen Ausweg zu finden. „Wir haben gegen Nievenheim oder gegen Mettmann billige Gegentore bekommen und haben es nicht geschafft, richtig zu reagieren“, meint Bruse. Viele Fehler im Defensivve­rhalten der gesamten Mannschaft inklusive Torhüter Dennis Metten setzten die VSF massiv unter Druck. Zumal es auch in der Offensive nicht mehr stimmte, nachdem die Stürmer René Jansen und Pascal Wüsten im Winter den Verein verlassen hatten und es neben Yuichiro Chino und Max Gotzen kaum Alternativ­en im Angriff gab. „Wir haben das unterschät­zt. Nach vorne hatten wir viel zu wenig Druck“, sagt der Sportliche Leiter Toni van Dalen. Nach dem 1:5 in Monheim am viertletzt­en Spieltag zog Trainer Dennis Sobisz die Reißleine und stellte sein Amt zur Verfügung. „So ehrlich zu sein, ist ein Zeichen von Stärke. Dennis hat uns einen großen Dienst erwiesen“, sagt Bruse. Für van Dalen war das der Tiefpunkt dieser Spielzeit. „Dennis ist 22 Jahre im Verein. Das ist nicht schön. Es ist aber gut so, wie es gelaufen ist“, meint van Dalen. Mit Rainer Bruse, der für drei Partien sein Comeback als VSF-Trainer feierte, gelang am vorletzten Spieltag die Rettung. „Ich muss die Mannschaft loben, denn es wird alles mit Respekt vor dem anderen gemacht. Wir haben zusammenge­halten und das wird auch vorgelebt“, sagte van Dalen.

Er ist überzeugt, dass die VSF Amern in der kommenden Saison eine gute Rolle in der Landesliga spielen können. „Mit der Mannschaft, mit dem neuen Trainer Willi Kehrberg und Dennis Sobisz als CoTrainer und dem neuen Platz sind wir absolut landesliga­tauglich“, so van Dalen. In Christof Hermes aus Neuwerk, André Jansen aus Waldniel und George Tawiah aus Viersen verstärken sich die VSF für die Offensive. Allerdings müssen sie auch den Abgang von Yuichiro Chino verkraften, der zurück nach Japan geht. Nuri Debeniz beendet seine Karriere. Außerdem gehen Tim Rademacher, Daniel Foest und Axel Schumacher in die Reserve. „Foest, Schumacher, Rademacher und Heythausen, der im Winter aus berufliche­n Gründen ging, verkörpern das, was Amern ausmacht. Wir müssen uns als Mannschaft nun viel mehr reinhängen, um das zu kompensier­en“, sagt Bruse.

Darüber hinaus wollen die VSF die Euphorie rund um den neuen Kunstrasen­platz nutzen. Das „Schmuckstü­ck“, so van Dalen, wird am 8. Juli seiner Bestimmung übergeben. „Für den Verein ist das eine Riesenchan­ce. Alle sind gefragt, mit anzupacken. Denn die nächsten ein, zwei Jahre entscheide­n über die Zukunft“, so Bruse.

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FOTO: GÜNTER VON AMELN FÜR FUPA (ARCHIV) Nicht nur bei diesem Schuss, sondern auch als Kapitän der VSF Amern zeigte Tobias Amern in der zurücklieg­enden Saison eine vorbildlic­he Haltung.

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