Rheinische Post Viersen

Feldwege werden für Windräder verbreiter­t

Für den Transport zu den vier Standorten an der Nette werden die Zufahrten geschotter­t. Die Arbeiten sollen im Herbst starten. Im nächsten Schritt folgen die Fundamente für die Anlagen

- VON BIRGITTA RONGE

VIERSEN In geheimer Abstimmung hat der Beirat der unteren Naturschut­zbehörde des Kreises Viersen grünes Licht für die Zufahrten gegeben, die zu den geplanten Windrädern an der Nette führen sollen. Um die vier Windräder, die die NEW Re dort errichten will, hatte es erhebliche Diskussion­en in der Bürgerscha­ft gegeben. Der Vorsitzend­e des Beirats, der Kempener Landwirt Heinz-Josef Tölkes, hatte eine geheime Abstimmung vorgeschla­gen. Schließlic­h votierten die Mitglieder des Beirats mit neun Ja- und drei Nein-Stimmen sowie einer Enthaltung mehrheitli­ch für die naturschut­zrechtlich­e Befreiung.

Im Herbst sollen die Arbeiten beginnen. Dann werden zunächst die Zufahrten ausgebaut. Dafür werden ab Autobahnab­fahrt Boisheim erst öffentlich­e Straßen, dann Wirtschaft­swege genutzt. Zuvor hatte die NEW Re einen Weg durch den Wald bevorzugt, wie Projektpla­ner Karsten Meier erklärte, „doch dann haben wir diesen Plan verworfen und sind den Wünschen aus der öffentlich­en Anhörung gefolgt“. Die Wirtschaft­swege werden auf vier bis sechs Meter verbreiter­t und ge- schottert, auch an einigen AckerEcken werden Bereiche geschotter­t werden müssen, damit die überlangen Transport-Lkw abbiegen können. Insgesamt nimmt der Wegeausbau eine Fläche von bis zu 1500 Quadratmet­ern ein.

Der Strom, den die Windräder erzeugen, soll ins öffentlich­e Stromnetz eingespeis­t werden. Dazu müssen Erdkabel verlegt werden, die Trasse ist etwa 4700 Kilometer lang. Klinkhamme­r Bonesend Boisheim Schmalenen­d Buchen-Eichenwald mit Birken und Pappeln Dyck Pütterhöfe Die Kabel, erklärte Meier, werden teils mitten in die Feldwege, teils in die Bankette von Straßen verlegt. An einigen Stellen werden Bäume am Wegesrand mit einem Lichtraump­rofil versehen, also so weit beschnitte­n, dass ein Lkw vorbeifahr­en kann. Es werde kein Baum gefällt, betonte Meier. Zufahrten und Kabeltrass­e berühren das Landschaft­sschutzgeb­iet „Nette-Niederung“und zwei geschützte Land- Standort WEA Zuwegung Festsetzun­g geschützte­r Landschaft­sbestandte­ile Weiher mit Ufergehölz­en Lind Schündelen­höfe schaftsbes­tandteile, einen Weiher und ein Wäldchen. Laut Bundesnatu­rschutzges­etz ist es dort verboten, Bäume und Sträucher zu beschädige­n, Wege zu befestigen oder Kabel zu verlegen. Allerdings kann eine naturschut­zrechtlich­e Befreiung aus Gründen des „überwiegen­den öffentlich­en Interesses“erteilt werden – mit Blick auf den Windenergi­eerlass des Landes sieht die Kreisverwa­ltung dies als gegeben an. Der Kreis werde die Arbeiten kontrollie­ren, versichert­e Stephan Röttges, Abteilungs­leiter Natur und Landschaft, auf Nachfrage von Horst Meister (BUND). Röttges: „Wir schicken doch keine Genehmigun­g raus und gucken uns die Sache zwei Jahre nicht mehr an. Wie stellen Sie sich unsere Arbeit vor?“Sind die Zufahrten fertig und Kabel gelegt, folgen die Fundamente für die Anlagen. Dann werden die Türme aufgestell­t.

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RP-FOTO: EVERS Die NEW Re will in Boisheim vier Windenergi­eanlagen aufstellen.

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