Befremdet
Zu „Inklusion aus dem Stand“(RP vom 30. Mai): Als ehemaliger Rektor einer Schwerpunktschule für das gemeinsame Lernen im Grundschulbereich bin ich über einige Feststellungen befremdet. Dass die Probleme teilweise darauf reduziert werden, dass keine Extraräume für die Betreuung von Kindern mit Behinderungen vorhanden sind, zeigt das ganze Dilemma. Zum einen werden diese Kinder nicht betreut, sondern unterrichtet. Außerdem sollte es im Rahmen einer richtig verstandenen Inklusion selbstverständlich sein, dass sie in heterogenen Gruppen und nicht isoliert gefördert werden. Aus dem Stand musste das inklusive Lernen nicht geleistet werden. Im Kreis Mettmann fanden Fortbildungen statt, es waren Schulkonferenz- und Schulausschussbeschlüsse notwendig, und es wurde immer darauf hingewiesen, dass es sich um einen wenigstens zehnjährigen Entwicklungsprozess handelt. Die dafür notwendige deutliche Reduzierung der Förderschulen fand sehr zögerlich statt, weil es wohl auch um den Erhalt von Privilegien ging. Wenn alle Seiten von der Grundidee überzeugt wären, hätte es sicher sehr viel schnellere Entwicklungen gegeben. Wolfgang Kamps 40627 Düsseldorf