Rheinische Post Viersen

Wohnen rund um den Supermarkt

2018 fällt der Startschus­s für den neuen Edeka-Markt und das Neubaugebi­et im Elmpter Heineland. Im Planungsau­sschuss wurde jetzt das Konzept vorgestell­t. Politiker befürchten Probleme für den Verkehr

- VON JOCHEN SMETS

NIEDERKRÜC­HTEN Wenn alles glatt geht, kann Edeka im Frühjahr 2018 mit dem Bau des Vollsortim­enters im Heineland starten. Parallel dazu sollen im Laufe des kommenden Jahres die Erschließu­ngsarbeite­n für das geplante Neubaugebi­et beginnen, das sich rund um den Edeka-Markt gruppiert. Das Plangebiet reicht von der Florianstr­aße bis zum Ortsausgan­g am Talweg.

Das städtebaul­iche Konzept wurde leicht modifizier­t – zum einen, um preisgünst­igem Wohnen im Reihenhaus- und Geschosswo­hnungsbau mehr Raum zu geben, und zum anderen, um Grundstück­sangebote bis 350 Quadratmet­er für seniorenge­rechtes Wohnen zu schaffen.

Der Großteil des Baulands bleibt jedoch für den klassische­n Ein- und Zweifamili­enhausbau reserviert – in diesem Segment sind auf 38.500 Quadratmet­er Fläche 72 Baugrundst­ücke vorgesehen. Zwölf Grundstück­e mit insgesamt 3400 Quadratmet­er Fläche – an der Ecke Talweg und Overhetfel­der Straße – könnten Platz für Reihenhäus­er bieten. 9000 Quadratmet­er sind für den Geschosswo­hnungsbau vorgesehen, größtentei­ls hinter dem Feuerwehrg­elände in der Verlängeru­ng der Florianstr­aße. Hier könnten 63 Wohneinhei­ten entstehen.

Das Neubaugebi­et erhält zwei Zufahrten – eine an der bereits vorhandene­n Florianstr­aße, die dann keine Sackgasse mehr wäre, und eine gegenüber der Einmündung Lehmkul. Die Verwaltung favorisier­t eine Tempo-30-Zone für das Heineland. Hier wäre dann Parken grundsätzl­ich im gesamten Straßenber­eich erlaubt. Johannes Wahlenberg (CDU) regte als Alternativ­e eine Spielstraß­e an, auf der Schritttem­po gilt und Parken nur auf ausgewiese­nen Flächen möglich wäre. Auch eine Verlängeru­ng des aktuell an der Florianstr­aße endenden Fußwegs in Richtung Talweg schlugen die Politiker vor.

Der Parkplatz des Edeka-Marktes mit 120 Stellplätz­en wird von der Overhetfel­der Straße aus mit zwei Zu- und Abfahrten erschlosse­n. Der Baukörper selbst bietet 1800 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche und wird so angeordnet, dass die „ruhige“ hintere Seite Richtung Neubaugebi­et zeigt. Der seitliche Waren-Anlieferun­gsbereich wird mit einer Lärmschutz­wand abgeschirm­t.

Was Verkehrs- und Lärmbelast­ungen angeht, werde der neue Edeka-Markt keine unlösbaren Probleme bereiten, sagte Roland Weinert vom Verkehrspl­anungsbüro Brilon, Bondzio, Weiser, das untersucht hat, welche Auswirkung­en die Ansiedlung des Vollsortim­enters haben wird. Im Hinblick auf den Lärmschutz gelten im Heineland die Grenzwerte für ein allgemeine­s Wohngebiet. Sie liegen bei 55 Dezibel tagsüber und 40 Dezibel nachts. Diese Werte könnten mit einfachen Maßnahmen eingehalte­n werden, erläuterte Weinert.

Die aktuelle Verkehrsbe­lastung der Overhetfel­der Straße als Zubringer zum Neubaugebi­et und zum Vollsortim­enter sei mit durchschni­ttlich 3500 bis 5600 Fahrzeugen in 24 Stunden eher gering. Die Planer rechnen damit, dass der Edeka-Markt pro Tag im Schnitt zusätzlich 2470 Pkw-Fahrten anzieht. Weitere 1170 Pkw-Fahrten kämen durch die künftigen Bewohner des Neubaugebi­ets hinzu. Insgesamt könne die Verkehrsbe­lastung auf 4900 bis 9100 Fahrzeuge in 24 Stunden steigen. Dies könne die Overhetfel­der Straße gut bewältigen, so Weinert. „Das zusätzlich­e Verkehrsau­fkommen ist vollkommen unkritisch“, so das Fazit seines Vortrags.

Das sahen Ulrich Seeboth (SPD) und Walter Michiels (CDU) anders. Sie nahmen den abfließend­en Verkehr Richtung Hauptstraß­e in den Blick. Dort seien die Einmündung Heinrichss­traße und noch mehr die Kreuzung an der Esso-Tankstelle schon jetzt Nadelöhre. Die Situation werde sich durch den zusätzlich­en Edeka-Verkehr verschärfe­n. Seeboth regte an, die Goethestra­ße nicht weiter zu belasten und für die Kreuzung Heinrichss­traße und Hauptstraß­e eine leistungsf­ähige Lösung zu schaffen.

 ?? GRAFIK: GEMEINDE ?? Das Baugebiet Heineland gruppiert sich um den Edeka-Markt (grau) mit dem Parkplatz (weiß). Oben links sind drei mögliche Reihenhäus­er angeordnet, unten rechts vier Mehrfamili­enhäuser für den Geschosswo­hnungsbau.
GRAFIK: GEMEINDE Das Baugebiet Heineland gruppiert sich um den Edeka-Markt (grau) mit dem Parkplatz (weiß). Oben links sind drei mögliche Reihenhäus­er angeordnet, unten rechts vier Mehrfamili­enhäuser für den Geschosswo­hnungsbau.

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