Bayern dementiert Gerüchte um Ronaldo-Transfer
KASAN/DÜSSELDORF (dpa/sid) Nach einer Anklage wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 14,7 Millionen Euro möchte der vierfache Weltfußballer Cristiano Ronaldo seinen Verein Real Madrid offenbar verlassen. „Ich soll dafür alles Notwendige unternehmen“, wurde sein Berater Jorge Mendes zitiert. Die Liste potenzieller Arbeitgeber ist angesichts der wirtschaftlichen Dimension eines Transfers kurz.
Zuletzt mehrten sich Gerüchte, der FC Bayern München habe ernsthaftes Interesse an dem 32jährigen Portugiesen. Unter anderem brachte der ehemalige RealPräsident Ramon Calderon den deutschen Rekordmeister in der „Bild“-Zeitung als Abnehmer ins Spiel, auch die italienische „Gazzetta dello Sport“berichtete entsprechend. Ronaldo arbeitete in Madrid von 2013 bis 2015 mit dem aktuellen Bayern-Trainer Carlo Ancelotti zusammen.
Den Spekulationen begegnete Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nun entschieden. „Wir möchten ein für allemal klarstellen, dass dieses Gerücht jeglicher Grundlage entbehrt und in das Reich der Fabel verwiesen werden muss“, erklärte er gestern in einer offiziellen Mittei- lung. Stattdessen gilt Manchester United als Top-Kandidat für eine Verpflichtung. Dort spielte Ronaldo bereits von 2004 bis 2009 und reifte zum Weltstar. Ein weiterer aussichtsreicher Interessent soll Paris St. Germain sein.
Das Gesamtvolumen eines Ronaldo-Transfers dürfte rund 400 Millionen Euro betragen, in etwa gleichmäßig aufgeteilt in Ablösesumme und Gehalt für vier Jahre. Einen Wechsel in dieser finanziellen Größenordnung gab es bisher im Fußballgeschäft noch nie. Der „Man of the Match“der Confed-Cup-Partie gegen Mexiko (2:2) am Sonntag wollte sich nicht zu den Gerüchten äußern. Wegen einer angeblich notwendigen medizinischen Behandlung trat er nicht bei der Pressekonferenz auf.
Die steuerrechtlichen Anschuldigungen gegen Ronaldo wiegen schwer: Ihm wird vorgeworfen, er habe dem Fiskus über ein verzweigtes Firmennetzwerk mit Sitz auf den britischen Jungferninseln und in Irland Einnahmen aus Bild- und Werberechten vorenthalten. Gleich nach Bekanntwerden der Strafverfolgung hatte Ronaldo seinen Abschied vom Champions-LeagueSieger verkündet.