Rheinische Post Viersen

Außenseite­r Romero gewinnt Golf-Turnier in München

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MÜNCHEN (dpa/sid) Martin Kaymer war längst abgereist, als Überraschu­ngssieger Andrés Romero (36) bei Deutschlan­ds prestigetr­ächtigstem Golfturnie­r in Eichenried vor den Toren Münchens die Faust ballen konnte. In einem hochklassi­gen Finale sicherte sich der Argentinie­r beim Europa-Tour-Event auf dem Kurs in Moosinning-Eichenried die Prämie von 333.330 Euro. Mit 271 Schlägen und damit nur einem Versuch Vorsprung auf ein Verfolger- trio holte der Südamerika­ner seinen zweiten Europa-Tour-Erfolg. 2007 hatte er in Hamburg gewonnen.

„Das ist ein Moment, der mein Leben verändert“, sagte Romero, der vor Turnierbeg­inn in der Weltrangli­ste nur auf Platz 837 lag und nur wegen einer Sponsorene­inladung teilnehmen durfte. Platz zwei teilten sich der spanische Masters-Gewinner Sergio Garcia, der Belgier Thomas Detry und der Engländer Richard Bland.

Bester von 14 deutschen Spielern bei dem mit zwei Millionen Euro dotierten Event war ein Nobody. Der 24-jährige Nicolai von Dellingsha­usen, sonst auf der unterklass­igen Pro Golf Tour unterwegs, beendete seine erste Europa-Tour-Veranstalt­ung auf dem geteilten 26. Rang. Der Lohn waren viel Anerkennun­g und ein Preisgeld von 20.200 Euro. „Es ist ein netter Bonus und gibt ein bisschen Sicherheit“, urteilte der Düsseldorf­er und stelle fest: „Das ist hier schon eine andere Liga. Wenn ich auf der Pro-Golf-Tour gewinne, bekomme ich 5000 Euro.“

Mit einer starken Runde von fünf Schlägen unter dem Platzstand­ard verbessert­e sich von Dellingsha­usen noch um 40 Plätze. „Es war wahrschein­lich für mich die lehrreichs­te Woche in diesem Jahr. Die Erfahrunge­n und Eindrücke, die ich gesammelt habe, kann mir keiner mehr nehmen“, bekannte er. Zweitbeste­r Deutscher wurde Florian Fritsch (München) auf dem geteilten 51. Rang. Er benötigte 285 Schläge – einen Schlag weniger als der Amateur Max Schmitt (19) als 59.

Martin Kaymer, zweimalige­r Majorsiege­r und Hoffnungst­räger, enttäuscht­e. „Ich habe sehr viel auf den Grüns liegen lassen. Ich werde an meinem kurzen Spiel arbeiten“, sagte der Mettmanner. Der einstige Weltrangli­sten-Erste verpasste nach zwei schwachen Runden die Qualifikat­ion (Cut) für die entscheide­n- den beiden Tage am Wochenende. Sein bislang letzter Tourniersi­eg liegt nun schon über drei Jahre zurück. Auch für Marcel Siem (Ratingen), dem zwischen 2004 und 2014 vier Turniersie­ge auf der EuropaTour gelangen, war nach zwei Tagen Schluss.

Titelverte­idiger Henrik Stenson (Schweden), der 2016 in Pulheim gewonnen hatte, verpasste seinen dritten Sieg (noch 2006) und landete mit 277 Schlägen auf Rang zehn.

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