Rheinische Post Viersen

Süchtelner Sebastian Stamm zeigt bei U19-DM großes Kämpferher­z

Obwohl der Radrennfah­rer aus Süchteln im Straßenren­nen in einen Sturz verwickelt war, fuhr er noch auf Rang 17. Im Zeitfahren belegte er Platz 25.

- VON DAVID BEINEKE

LINDEN/VIERSEN Die eine Woche Trainingsp­ause, die ihm sein Trainer Hans-Peter Nilges verordnet hat, hat sich der 18-jährige Sebastian Stamm verdient. Nachdem sich das Radsportal­ent aus dem Viersener Stadtteil Süchteln bereits eine Woche zu vor in den beiden knallharte­n U19-Bundesliga­rennen in Auenstein exzellent geschlagen hatte, konnte er am Wochenende bei den Deutschen Meistersch­aften seiner Altersklas­se im hessischen Linden erneut überzeugen. Das Mitglied der NRW-Auswahltea­ms musste allerdings wieder bis über die Schmerzgre­nze gehen, um nach Platz 25 zum Auftakt im Zeitfahren im gestrigen Straßenren­nen über elf Runden und insgesamt 122 Kilometer in einem Feld von 130 Startern noch auf Platz 17 zu fahren.

Denn in dem wegen Zeitverzög­erungen im vorherigen DM-Programm später gestartete­n Rennen, kam es in der zweiten Runde zu einem Massenstur­z. Stamm ging zwar glückliche­rweise nicht zu Boden, doch seine Gangschalt­ung nahm Schaden, so dass er mit seinem Rad nicht weiterfahr­en konnte. Das Begleitfah­rzeug des NRW-Teams hatte zwar Ersatz parat, doch in den rund 50 Sekunden, die der Wechsel dauerte, musste der Süchtelner mit ansehen, wie sich die Spitzengru­ppe an dem giftigen Anstieg der Runde auf und davon machte. Doch Stamm ließ sich davon nicht entmutigen und schaffte es auf dem fremden Rad, nach etwas mehr als einer Runde die Lücke zu schließen. Wie viel Kraft das gekostet hatte, war zu sehen, als sich nach fünf Runden eine Dreiergrup­pe und dann einige Zeit später noch mal eine Zweiergrup­pe absetzte. Stamm konnte nicht mitgehen, hielt sich aber in dem Pulk, der um den sechsten Platz sprintete. Dort reichte es unter dem Strich zu Rang 17. „Eine ganz starke Vorstellun­g. Wäre er nicht in den Sturz verwickelt worden, wäre Platz fünf bis zehn herausgesp­rungen“, sagte Trainer Hans-Peter Nilges und ergänzte: „Für mich gehört Sebastian auf der Straße ganz klar zu den zehn besten Fahrern seiner Altersklas­se in Deutschlan­d.“

Schon tags zuvor mit dem Zeitfahren war Nilges sehr zufrieden gewesen. Obwohl das nicht die Spezialdis­ziplin des Süchtelner­s ist, fuhr er im 73er-Starterfel­d auf Platz 25. Für die 23,2 Kilometer benötigte er 36:39 Minuten. Damit ließ er den aktuell besten deutschen U19-Fahrer Niklas Märkl, der auch die Bundesliga­wertung anführt, deutlich hinter sich. Märkl benötigte als 35. glatte 37 Minuten. Auch wenn Sebastian Stamm selbst mit seiner Leistung nicht hundertpro­zentig zufrieden war, gab’s vom Trainer ein dickes Lob: „Sebastian hat auch im Zeitfahren einen guten Sprung nach vorne gemacht.“Nach der einwöchige­n Trainingsp­ause geht die Vorbereitu­ng auf die nächste Herausford­erung los. Als Gastfahrer des baden-württember­gischen Verbandes darf Stamm an einer einwöchige­n Rundfahrt durch die französisc­hen Alpen teilnehmen.

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FOTO: AXEL STAMM Sebastian Stamm bei der U19-DM in Linden auf seiner Zeitfahrma­schine vor dem Start. Am Ende belegte er den 25. Platz.

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