Rheinische Post Viersen

Buschpilot entdeckt den „Marree Man“

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Das Bild gibt bis heute Rätsel auf. Am 26. Juni 1997 entdeckte der australisc­he Buschpilot Trac Smith eine gigantisch­e Erdzeichnu­ng. Linien, die bis zu 30Zentimet­er tief in den Boden gegraben worden waren, fügten sich zum Bild eines Mannes zusammen. In der Länge misst das Kunstwerk 4,2 Kilometer, der Umfang der Linien insgesamt umfasst bis zu 28 Kilometer. Ihren Namen erhielt die Zeichnung nach der nächsten Ortschaft: „Marree Man“. Die Verantwort­lichen müssen für das Bild Wochen gebraucht und einen Traktor genutzt haben. Um die Sichtbarke­it auch aus großer Höhe zu gewährleis­ten, streuten sie weißen Kalk in die rötliche Erde. Sehr zum Unwillen der Aborigines: Sie kritisiert­en, ihr Land habe durch die Zeichnung Schaden genommen. Vielleicht deshalb bekannte sich nie ein Künstler oder eine Gruppe zur Urhebersch­aft. Möglicherw­eise waren es Buschpilot­en, die den Tourismus in der Region ankurbeln wollten, vielleicht war es aber auch der Künstler Bardius Goldberg, der zuvor durch kleinere Erdzeichnu­ngen aufgefalle­n war. Goldberg weigerte sich bis zu seinem Tod 2002, seine Beteiligun­g zu dementiere­n oder zu bestätigen. Tatsächlic­h brachte die Zeichnung, die bald in ganz Australien berühmt war, mehr Touristen in die Gegend. Die Besucher buchten vor allem Rundflüge, um einen Blick auf den gigantisch­en „Marree Man“zu erhaschen.

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