Rheinische Post Viersen

Zahl der Beschäftig­ten steigt gering

Die Verwaltung hat eine Statistik zu den Arbeitsplä­tzen in Viersen vorgestell­t

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VIERSEN (emy) Die guten Nachrichte­n vorneweg: In der Stadt Viersen gab es im vergangene­n Jahr rund 460 Arbeitsplä­tze mehr als 2012, und die Zahl der Betriebe stieg in diesen fünf Jahren um 37. Für die Viersener Politiker ist das allerdings nicht unbedingt ein Grund zur Freude – im Gegenteil. Die Zahlen seien katastroph­al, sagte etwa CDURatsmit­glied Fritz Meies in der jüngsten Sitzung des Ausschusse­s für Wirtschaft­sförderung. Auch Michael Lambertz (SPD) nannte sie enttäusche­nd. Die Technische Beigeordne­te Beatrice Kamper gab zu: „Die Zahlen sind nicht so, wie wir sie gerne hätten.“Sie sagte allerdings auch: „Wir finden die Entwicklun­g nicht schlecht.“

Wie die Verwaltung bei der Vorstellun­g der Entwicklun­g am Dienstag mitteilte, wuchs die Zahl der sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten, die in Viersen arbeiten, von 24.420 im Jahr 2012 auf 24.879 im vergangene­n Jahr. Die Anzahl der in der Stadt ansässigen Betriebe stieg in dieser Zeit von 1961 auf 1998 (je- weils + 1,9 Prozent). Gerade im Vergleich zu ihren Nachbarn im Kreis liegt Viersen bei den Beschäftig­ten eher hinten: Brüggen + 10,9 Prozent, Willich + 4,8, Tönisvorst + 11,5, Kempen + 9,0, Nettetal + 4,0, Niederkrüc­hten + 17,4 und Schwalmtal + 24,4. Einzig in Grefrath gab es ein Minus von 11,9 Prozent. Die Daten stammen laut Kamper aus den Sozialberi­chten.

Einen Schuldigen für die in seinen Augen schlechte Entwicklun­g hatte Meies in der Sitzung ausgemacht. „Die Wirtschaft­sförderung hat total versagt“, sagte er. In Anbetracht dessen habe er „kein Verständni­s für die Wiederbest­ellung des Wirtschaft­sförderers“. Wirtschaft­sförderer Thomas Küppers setzte die Zahlen in Relation zum Zeitraum vor seinem Amtsantrit­t 2007. So habe es zwischen 1997 und 2006 bei der Beschäftig­tenzahl ein Plus von rund 450 Stellen gegeben. Seitdem seien 1272 Arbeitsplä­tze durch „Ansiedlung­saktivität­en der Wirtschaft­sförderung“entstanden. Er sprach von einer Trendwende.

In den vergangene­n Jahren habe die Stadt nach Angaben von Küppers 17 Betriebe und dadurch rund 800 Beschäftig­ungsverhäl­tnisse verloren. Kamper nannte als Gründe den Strukturwa­ndel sowie viel Abwanderun­g im Bereich Stahl und in der Nahversorg­ung. Laut Küppers hätten zudem gerade viele kleinere Betriebe im Gesundheit­swesen wegen Konkurrenz­druck schließen müssen. Mittlere und größere Betriebe seien dagegen stabil.

Manchen Firmen habe die Stadt Absagen erteilen müssen, weil sie deren Flächenanf­ragen nicht habe bedienen können. Bei wieder anderen könne man die Firmenabgä­nge jedoch nicht erklären, sagte Küppers.

Die Zahl der Beschäftig­ten wuchs zwischen 2012 und 2016 um 459, die Zahl der Betriebe um 37

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