Rheinische Post Viersen

Torjäger durchlebt Wechselbad der Gefühle

In der vergangene­n Saison erzielte der Stürmer der TSF Bracht in der Fußball-Bezirkslig­a die meisten Tore, stieg aber mit seinem Team ab.

- VON PHILIP VON DER BANK

BRÜGGEN Ein Abstieg schmerzt. Egal in welcher Sportart – den Gang in eine untere Liga tritt man als ehrgeizige­r Sportler ziemlich ungern an. Dieses Schicksal mussten jedoch vor wenigen Wochen die Fußballer der TSF Bracht durchleben, als der Abstieg aus der Bezirkslig­a nicht mehr zu verhindern war. Und das, obwohl man den besten Torschütze­n der vergangene­n Saison stellte. Calvin Bunte, gerade einmal 20 Jahre jung, erzielte in seiner ersten Bezirkslig­a-Saison gleich 30 Treffer – definitiv ein Grund, ihn als Sportler des Monats auszuzeich­nen.

„Ich habe natürlich nicht mit 30 Toren gerechnet“, sagt Bunte im Rückblick auf die vergangene Spielzeit. Dass er mit seiner Mannschaft nach einer Saison mit vielen Höhen und Tiefen sowie auch einem Trainerwec­hsel den Gang in die Kreisliga A antreten muss, hätte Bunte vor einem halben Jahr noch als unwahrsche­inlich gehalten. „Zur Winterpaus­e standen wir noch ganz gut da“, erinnert sich der junge Angreifer. Doch als sich viele Leistungst­räger verletzten, der Kader von Woche zu Woche kleiner wurde und auch die Ergebnisse nicht mehr stimmten, war der Brachter Abstieg besiegelt.

Für einige Vereine schien dieser Abstieg der TSF eine willkommen­e Gelegenhei­t gewesen zu sein, in Gestalt von Calvin Bunte einen jungen und hungrigen Torjäger verpflicht­en zu können. Vor allem das Interesse seines Heimatvere­ins Union Nettetal war da, doch der 20-Jährige entschied sich gegen den Landesligi­sten und für die Brachter. Und dies hatte auch einen guten Grund, schließlic­h schafft es Bunte aufgrund seiner Ausbildung zum Krankenpfl­eger nur einmal pro Woche zum Training, was für die Landesliga nicht reichen würde. Dennoch verfolgt er das Ziel, in Zukunft in einer höheren Liga spielen zu wollen. „Erst einmal möchte ich die Ausbildung, die noch bis 2019 läuft, zu Ende machen. Danach bin ich noch immer jung, und mir steht hoffentlic­h alles offen“, erklärt Bunte. Dies sagt er auch in der Hoffnung, dass er seinen Torinstink­t nicht verlieren wird, den er schon seit jungen Jahren innehat. „In der Jugend war ich auch schon immer der Spieler, der nur vorne gestanden und die Tore gemacht hat. Deswegen sagen viele Leute, dass ich wie Mario Gomez spiele“, sagt er. Seine Bilanz der vergangene Jahren spricht für sich: Seit er 2014, damals noch A-Jugendlich­er, erstmals bei den Senioren zum Einsatz kam, hat er in 66 Ligaspiele­n (Kreisliga B, Bezirkslig­a) satte 63 Tore erzielt.

In der nächsten Saison möchte Calvin Bunte nun dabei helfen, seine Mannschaft zurück in die Bezirkslig­a zu führen. Dies ist das Ziel des Vereins, doch Bunte backt vor der neuen Spielzeit lieber noch etwas kleinere Brötchen. „Die Chance ist auf jeden Fall da, es darf allerdings nicht so eine Verletzung­smisere auftreten wie in der vergangene­n Saison. Ich warte erst einmal die ersten fünf Spieltage ab“, äußert er sich zur kommenden Saison in der A-Liga, in der er und seine Mannschaft­skameraden in Graziano Ruggeri auf einen neuen Trainer treffen werden. „Er macht fachlich und menschlich einen sehr guten Eindruck. Und er ist der erste italienisc­he Trainer, der nicht die Catenaccio-Taktik spielen möchte“, sagt Bunte mit einem Schmunzeln und freut sich über die kommende Zusammenar­beit. Und sein neuer Trainer würde sich bestimmt auch freuen, wenn sein Torjäger mit einer ähnlichen Bilanz wie in der Vorsaison auftrumpfe­n würde. Die Sportlerwa­hl des Monats ist eine gemeinsame Aktion der Sparkasse Krefeld, der NEW, des Allgemeine­n Krankenhau­ses Viersen, des Kreissport­bundes Viersen und der Rheinische­n Post.

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FOTO: FUPA (ARCHIV) Calvin Bunte ist seinen Gegenspiel­ern oft einen Schritt voraus. In der vergangene­n Saison erzielte er satte 30 Tore.

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