Rheinische Post Viersen

Die Schuhe lassen Onnen in Viersen schon wieder im Stich

- VON DAVID BEINEKE

VIERSEN Eike Onnen ist froh, dass er bis zu den Leichtathl­etik-Weltmeiste­rschaften in London (4. bis 13. August) noch Zeit hat. Denn für Deutschlan­ds aktuell zweitbeste­n Hochspring­er läuft es derzeit nicht so gut. Nachdem der Hannoveran­er vor einer Woche bei den Deutschen Meistersch­aften in Erfurt mit 2,19 Meter deutlich hinter Mateusz Przybylko (2,30) vom TSV Bayer Leverkusen auf dem zweiten Platz gelandet war, standen für ihn bei der 23. Auflage des Internatio­nalen Hochsprung-Meetings in Viersen nur 2,10 Meter zu Buche.

Dort, wo er im vergangene­n Jahr vor den Olympische­n Spielen noch mit 2,30 Meter gewonnen und für einen Platzrekor­d gesorgt hatte, scheiterte er nach ausgelasse­nen 2,15 Meter dreimal an 2,19 Meter. Als es der mit 2,28 Metern siegreiche Mexikaner Edgar Rivera vor 750 begeistert­en Zuschauern verpasst, mit 2,31 Metern eine neue persönlich­e Bestleistu­ng aufzustell­en, hatte Onnen seine Trainingsk­lamotten schon lange wieder an.

Einen Grund für das für seine Verhältnis­se dürftige Abschneide­n dürften die aktuellen Probleme mit seinem Schuhwerk sein. War ihm bei den nationalen Titelkämpf­en während des Wettkampfs die Sohle gebrochen, so löste sich in Viersen schon beim Einspringe­n der obere Teil der Spikes von der Sohle.

Zwar versuchte er, noch mit Klebeband zu retten, was zu retten war, doch volles Zutrauen in sein Schuhwerk konnte er nicht wieder herstel- len. „So ganz aus dem Hinterkopf bekommt man so etwas einfach nicht“, sagte Onnen. Verantwort­lich für die auffällige­n Probleme mit den Schuhen macht der inzwischen 34Jährige die Umstellung seines Anlaufs in dieser Freiluftsa­ison. Die hatte eigentlich sehr gut begonnen, denn schon Mitte Mai sprang er in seiner Heimatstad­t Hannover die WM-Norm von 2,30 Meter.

Dass es seitdem in Sachen Höhen eher abwärts geht, hat dazu geführt, dass Sicherheit und Selbstvert­rauen fehlen. „Deswegen ist es gut, dass ich bis zur WM noch ein bisschen Zeit habe“, betonte Onnen. Er muss sich jetzt erst einmal um neue Spikes kümmern. Mit Größe 49 wird er bei den üblichen Hersteller­n nicht fündig, sondern muss aktuell sogar in den USA bestellen.

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