Weltmeister durch Elfmeterschießen
Das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 1994 war das erste, das durch ein Elfmeterschießen entschieden wurde. Auf dem Platz im kalifornischen Pasadena standen Italien und Brasilien. Deutschland war mit Trainer Berti Vogts im Viertelfinale ausgeschieden, Gastgeber USA hatte es nur bis ins Achtelfinale geschafft. Das Finale war zunächst für die rund 60.000 Zuschauer im Stadion und die Millionen an den TV-Bildschirmen eine Enttäuschung. Beide Mannschaften konzentrierten sich auf ihre Defensive, auf Torchancen musste das Publikum weitgehend verzichten. Die Verlängerung brachte keine Entscheidung, so mussten sich die Teams einen Showdown im Elfmeterschießen liefern. Es wurde spannend. Mit Franco Baresi schoss der erste Italiener über das Tor, danach hielt Gianluca Pagliuca gegen Brasiliens Marcio Santos. Die nächsten vier Spieler konnten ihre Elfmeter verwandeln, doch dann hielt der brasilianische Torwart Claudio Taffarel gegen Daniele Massaro. Als auch noch die italienische Fußballlegende Roberto Baggio (Foto) verschoss, war das Finale entschieden: 3:2 für Brasilien. Baggio wurde, nachdem er seine Mannschaft fast im Alleingang ins Finale gebracht hatte, zur tragischen Figur der WM. Brasilien durfte jubeln. Zum vierten Mal hatte die Seleçao den Titel geholt – so oft wie keine andere Nation vor ihr.