Rheinische Post Viersen

Celine Dion und Favres Wiedersehe­n mit Borussia

Da die Sängerin das Stadion in Nizza blockiert, trafen Gladbach und sein Erfolgstra­iner erstmals wieder aufeinande­r.

- VON KARSTEN KELLERMANN

Lucien Favre schaute hoch in den wolkenverh­angenen Himmel. „Es ist kalt hier“, sagte der Trainer des OGC Nizza. Dann streckte er die Hand aus und sagte: „Wir haben uns lange nicht gesehen.“Das war zuletzt am 19. September 2015 in der Mixed Zone des Kölner Stadions. Borussia hatte 0:1 beim 1. FC Köln verloren. Tags darauf entschied der Schweizer, dass er nicht mehr der richtige Trainer sei für Borussia, und ging.

Inzwischen lebt und arbeitet er in Nizza. Darum fröstelte es ihn gestern auch, nachdem heftige Regenschau­er die schwüle Wärme der vergangene­n Tage aus der Luft gespült und diese deutlich abgekühlt hatten. „Für die Spieler ist es aber besser“, sagte Favre. Er war mit seinem Team eigens für das Spiel angereist, noch gestern Abend ging es zurück an die Cote d’Azur. Das Stadion in Nizza ist derzeit besetzt, weil Celine Dion dort Konzerte spielt. So hat die Sängerin indirekt für das Wiedersehe­n der Borussen mit Favre gesorgt, da sonst die Generalpro­be für das Champions-League-Qualispiel gegen Ajax Amsterdam nächste Woche eher daheim stattgefun­den hätte. „Es wird schwer“, da ist er sich sicher, was den Vergleich mit dem Europa-League-Finalisten angeht.

Dann begann der Begrüßungs­marathon für Favre: Die Borussen kamen, Sportdirek­tor Max Eberl, Vize-Präsident Rainer Bonhof, Präsidiums­mitglied Hans Meyer, Geschäftsf­ührer Stephan Schippers, später Präsident Rolf Königs und Vize Siegfried Söllner. Es war eine herzliche Begrüßung. „Alles perfekt“, sagte Favre. Davon folgten noch viele andere. Fans kamen, teilweise in T-Shirts mit seinem Konterfei. Sie haben nicht vergessen, was Favre für Borussia getan hat.

„Es war sehr speziell für mich, gegen Gladbach zu spielen“, sagte Favre. „Ich kenne noch sehr viele Leute, alle waren da, der Vorstand, der Sportdirek­tor, der Präsident. Ich habe noch viel Kontakt nach Gladbach. Wir haben ein gutes Verhältnis“, sagte Favre. Er denkt noch immer an die Zeit bei Borussia zurück. „Diese viereinhal­b Jahre werde ich nie vergessen. Es waren fantastisc­he Jahre. Die Abstiegsre­ttung, zweimal Europa League, die Champions League. Es war unglaublic­h“, sagte Favre unserer Redaktion.

Was die Borussen angeht, „hoffe ich, dass Gladbach bald wieder internatio­nal spielen kann, das Team ist gewöhnt daran“, sagte der Trainer, der 2011 gekommen war, als Borussia fast schon abgestiege­n war, es den Klub dann bis auf Rang drei geführt hatte. „Es wird aber nicht leicht, weil die Bundesliga wieder sehr interessan­t wird. Leverkusen und Schalke werden wieder da sein, dazu gibt es immer eine Überraschu­ng. Es wird spannend“, sagte Favre. Vincenzo Grifo ( Foto: imago) schreibt während des Trainingsl­agers am Tegernsee exklusiv für die RP.

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FOTO: PÄFFGEN Was sagt Lucien Favre? „Mehr als vier Jahre war ich in Gladbach!“
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