Rheinische Post Viersen

Falsche Polizisten verunsiche­rn Brüggener

Sie warnen vor bevorstehe­nden Einbrüchen und bieten an, Schmuck im „Polizeitre­sor“einzulager­n

- VON MARTIN RÖSE

BRÜGGEN Die Polizei des Kreises Viersen warnt vor Betrügern, die sich derzeit in Brüggen als Polizisten ausgeben. „Falsche Polizeibea­mte versuchten ihr Glück vergangene Nacht vermehrt in Brüggen“, erklärte ein Polizeispr­echer. „Allein bis zum Mittag sind bei der Polizei in Viersen knapp zehn Fälle bezüglich falscher Polizeibea­mter eingegange­n.“Glückliche­rweise seien alle angerufene­n Brüggener misstrauis­ch genug gewesen, sodass die Betrüger erfolglos blieben.

Die Täter gaben sich in jedem Fall als Polizei- oder Kriminalbe­amte aus. Auf den Telefondis­plays der angerufene­n Anwohner wurde regelmäßig die Nummer Vorwahl/110 angezeigt, womit sich die Betrüger als echte Polizeibea­mte verifizier­en und so an Wertgegens­tände gelangen wollten. Unter dem Vorwand, Anwohner vor flüchtigen Einbre- chern zu warnen, riefen die Betrüger vorzugswei­se Senioren an und wiesen darauf hin, Wertgegens­tände zum Schutz vor Einbrecher­n besser in polizeilic­he Obhut abzugeben.

Eine 72-jährige Frau aus Willich war am Donnerstag auf die Masche hereingefa­llen. Ein falscher Kriminalbe­amter warnte die Willicheri­n telefonisc­h gegen 22.30 Uhr vor einem konkret möglichen Einbruch in ihre Wohnung und fragte nach Wertsachen. Auf dem Telefondis­play der Willicheri­n wurde die Nummer 02154/110 angezeigt. Sie zählte dem Betrüger auf, welchen Schmuck sie besitzt. Unter dem Vorwand, den Schmuck in einem „Polizeitre­sor“besser vor Einbrecher­n sichern zu können, holte ein zweiter Mann, der sich ebenfalls als Kriminalbe­amter ausgab, zwischen Mitternach­t und 1 Uhr den Schmuck der Dame an ihrer Wohnanschr­ift ab.

Die Polizei stellte gestern klar: Die Polizei nimmt keine Wertgegens­tände zur Sicherung vor Einbrecher­n in polizeilic­he Obhut. Sie riet dazu, vorsichtig und misstrauis­ch zu sein. Derzeit seien im Kreisgebie­t viele Trickdiebe mit unterschie­dlichen Maschen unterwegs. Ihre Tipps: Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Übergeben Sie weder Geld noch Wertgegens­tände wie Schmuck oder ähnliches an Fremde! Im Zweifel rufen Sie die 110.

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