Rheinische Post Viersen

Es drohen keine babylonisc­hen Verhältnis­se

Borussia hat in dieser Saison eine regelrecht­e Weltauswah­l beisammen – 29 Spieler aus 14 Ländern.

- VON KARSTEN KELLERMANN AUS ROTTACH-EGERN

Als der Paraguayer Julio Villalba beim 1:2 gegen Nizza eingewechs­elt wurde, bestand Borussias Team aus Spielern aus neun Ländern und drei Kontinente­n. Zuvor gegen Leeds (1:1) formierten Spieler aus sieben verschiede­nen Ländern das Team. Tauscht man aus der Nizza-Startelf Torhüter Tobias Sippel gegen Yann Sommer, den Schweizer, Tony Jantschke gegen Sommers Landsmann Nico Elvedi und den Slowaken Laszlo Bénes gegen Christoph Kramer, hätte man eine „Fohlenelf“ohne deutsche Beteiligun­g.

Vierzehn Länder sind im 29 Mann starken Kader vertreten: Deutschlan­d (elf Spieler), Schweiz (vier), Frankreich (drei), Dänemark, Schweden, Guinea, USA, England, Slowakei, Italien, Belgien, Brasilien, Paraguay und Australien (je einer). Borussia geht also fast mit einer Weltauswah­l in die neue Saison und ist damit ein Spiegel der allgemeine­n Globalisie­rung des Fußballs. Allein Asien ist nicht vertreten im Gladbacher Spielerkre­is. Die Zahl der deutschen Spieler ist kleiner geworden, fünf Spieler mit hiesiger Staatsbürg­erschaft wurden abgegeben. Es gibt zwei Debütanten-Länder: Vincenzo Grifo ist der erste Italiener bei Borussia und Villalba der erste Paraguayer.

Dass Borussia viele Schweizer hat, ist seit Lucien Favre normal. Ein neuer Trend sind die Spieler aus Frankreich. Durch den Zukauf von Mickael Cuisance sind es derzeit drei – plus den in Paris geborenen Ibo Traoré. Den Guineer hat Manager Max Eberl aufgrund seines sozialen Engagement­s im Team als „Integratio­nsbeauftra­gter“defi- niert. „Ich passe natürlich auf Mamadou und Mickael auf. Sie sind neu und extrem jung, es ist nicht so einfach, in ein anderes Land zu kommen, das weiß ich von mir selbst“, sagt Traoré.

Für Tony Jantschke, den Vize-Kapitän, ist das Multikulti im neuen Kader kein Problem. „Ich spreche mit allen Jungs Deutsch, die meisten verstehen auch schon einiges. Viele sprechen Englisch, damit kommt man dann auch weiter. Und Raffael hilft bei Julio aus, der nur Spanisch spricht. Alle ausländisc­hen Spieler lernen ja auch Deutsch“, sagte Jantschke. Die Kurse haben, wie bei Villalba, teilweise schon begonnen. „Wir werden uns gut verstehen“, versichert­e Jantschke. Die Fußballspr­ache hat sowieso ihre eigenen Gesetze.

Zur Stärkung des Teamgeiste­s gab es gestern am freien Nachmittag einen gemeinsame­n Ausflug ins nahe München. Tobias Strobl und Fabian Johnson sind dort aufgewachs­en, sie kennen sich also bestens aus. Erst heute Nachmittag um 15.30 Uhr ist das nächste Training. Abends geht es nach Nürnberg, wo morgen um 14.30 Uhr gegen den 1. FC Nürnberg getestet wird.

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FOTO: PÄFFGEN Tony Jantschke ist einer von elf deutschen Profis im Kader.

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