Rheinische Post Viersen

Initiative will Diskussion in Venekoten sachlich führen

- VON JOCHEN SMETS

Das Planverfah­ren für einen Wohnmobilp­ark steht noch am Anfang. Ein Info-Abend verlief hitzig

NIEDERKRÜC­HTEN Nach einer völlig aus dem Ruder gelaufenen Informatio­nsveransta­ltung um den geplanten Wohnmobils­tellplatz in Venekoten wollen die Beteiligte­n die Diskussion wieder versachlic­hen. Der Eigentümer des seit Jahren brach liegenden Geländes des ehemaligen Tennis-Clubs Venekotens­ee will dort einen Wohnmobilp­ark mit Stellplätz­en für 20 Wohnmobile errichten. Das leer stehende frühere Restaurant „Am Kachelofen“soll in diesem Zuge wiederbele­bt werden. Rat und Verwaltung der Gemeinde befürworte­n die Pläne. Die Interessen­gemeinscha­ft (IG) Venekotens­ee verhält sich neutral. Widerstand kommt hingegen von der neu gegründete­n Bürgerinit­iative Venekoten, die den Standort des Wohnmobilp­arks unter anderem wegen der Nähe zur Wohnbebauu­ng und der problemati­schen Verkehrsfü­hrung in den engen Straßen Venekotens ablehnt.

Bei einer Informatio­nsveransta­ltung, zu der die IG Venekotens­ee eingeladen hatte, kochten die Emotionen dann über. Unter den rund 120 Zuhörern waren einige wenige, die ihrem Unmut lautstark Luft machten. Vor allem Bürgermeis­ter Kalle Wassong (parteilos) war Zielscheib­e der Angriffe. Die Stimmung geriet so aggressiv, dass Wassong und auch mehrere erschienen­e Ratsmitgli­eder die Versammlun­g verließen, um eine weitere Eskalation zu vermeiden. „Wir haben eine Stunde lang versucht zu diskutiere­n, aber es war nicht möglich“, so Wassong. Die Bürgerinit­iative distanzier­e sich von den Unruhestif­tern, unterstric­hen die Mitgründer­innen Sabine Dyck und Charlotte Müller: Eine kontrovers­e Diskussion sei in Ordnung, aber Beschimpfu­ngen und Aggression seien fehl am Platz. „Wir möchten eine sachliche Diskussion“, betont Sabine Dyck. Die soll in Kürze stattfinde­n: Bürgermeis­ter Wassong hat angeboten, das Thema noch einmal in einem kleineren Rahmen zu erörtern. Das Planverfah­ren zum Wohnmobils­tellplatz steht ohnehin noch ganz am Anfang. Bisher hat der Rat lediglich den Einleitung­sbeschluss gefasst, erklärt Planungsam­tsleiter Tobias Hinsen. Im nächsten Schritt werde der Entwurf des Bebauungsp­lanes samt der zugehörige­n Fachgutach­ten zum Beispiel im Hinblick auf Lärm, Verkehr und Naturschut­z erstellt. Der Bebauungsp­lan-Entwurf wird anschließe­nd zwei Mal für je vier Wochen öffentlich ausgelegt. Bürger haben dann die Möglichkei­t, Anregungen und Kritik vorzubring­en. Ein solches Bauleitpla­nverfahren dauere insgesamt etwa eineinhalb Jahre, so Hinsen.

„Wir haben versucht zu diskutiere­n, aber es war nicht möglich“

Kalle Wassong

Bürgermeis­ter

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