Rheinische Post Viersen

Gastgeber Holland feiert sein Angriffstr­io

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DOETINCHEM (laha) Mit viel Lärm peitschten die 11.106 Zuschauer im ausverkauf­ten Stadion De Vijverberg ihre Niederländ­erinnen nach vorne. Und der Gastgeber brillierte: Die Damen in Orange bezwangen den Olympia-Zweiten Schweden verdient mit 2:0 (1:0) und stehen zum zweiten Mal nach 2009 im Halbfinale einer Europameis­terschaft.

Die laute Unterstütz­ung der Fans schien auf die Mannschaft von Sarina Wiegman Eindruck zu machen. Erst nach einer guten halben Stunde legten die Niederländ­erinnen ihre Nervosität ab. Besonders Shanice van de Sanden machte über die rechte Seite viel Druck, die beiden ehemaligen Bundesliga­Spielerinn­en Lieke Martens und Vivianne Miedema komplement­ierten das gefährlich­e Angriffstr­io.

In der 33. Minute dann die Belohnung für Orange: Nach einem schweren Stellungsf­ehler der schwedisch­en Torhüterin Lindahl erzielte die Ex-Duisburger­in Martens den Führungstr­effer per direkt verwandelt­em Freistoß. Die Mauer der bis dato gut organisier­ten schwedisch­en Abwehr erinnerte mehr an einen löchrigen Käse. Vorne präsentier­ten sich die Skandinavi­erinnen einfallslo­s und im Abschluss völlig harmlos.

Erst in der zweiten Hälfte erwachte Schweden auch in der Offensive und forderte den Gastgeber. Die Niederland­e verfiel mehr und mehr in Passivität und lauerte auf die Konterchan­ce: In der 64. Minute schlug Martens einen perfekten Pass in den Lauf von van de Sanden, die quer in den Strafraum auf die ehemalige Müncheneri­n Miedema legte. Aus acht Metern brauchte der Ball von ihr nur noch einen Schub über die Linie. Mit dem zweiten Treffer war die Partie mehr oder weniger entschiede­n, ein Tor der Schwedinne­n zählte aufgrund einer vermeintli­chen Abwehrposi­tion nicht. In der Summe boten die Skandinavi­erinnen zu wenig an.

Während die niederländ­ischen Fans mit ihrem Team den Einzug ins Halbfinale und den vierten Sieg im vierten Turnierspi­el feiern, ist für Schweden nicht nur das Turnier beendet. Die Nationaltr­ainerin Pia Sundhage beendet mit Ende des Turniers ihre Karriere und verabschie­det sich von der schwedisch­en Trainerban­k.

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