Rheinische Post Viersen

Podolski erobert die Herzen der japanische­n Fans

Zum Einstand in Kobe erzielt der deutsche Stürmer beim 3:1-Sieg zwei Tore und bereitet eines vor.

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KOBE (sid) Lukas Podolski blickte etwas ungläubig durchs Stadion und lauschte den noch ungewöhnli­ch klingenden Sprechchör­en: „Lukas Podolski, Lukas Podolski.“Der Fußball-Weltmeiste­r hat die Herzen der japanische­n Fans bei seinem Einstand in der J-League im Sturm erobert, gleich im ersten Spiel für Vissel Kobe gelangen ihm zwei Tore, einen Treffer bereitete er vor.

„Es ist perfekt gelaufen! Im ersten Spiel einen Doppelpack zu schaffen, das ist richtig geil“, sagte Podolski nach seinem Debüt. Beim 3:1-Sieg gegen den Abstiegska­ndidaten Omiya Ardija traf der 32-Jährige erst per Fernschuss mit seinem berühmten linken Fuß (49.), nach dem zwischenze­itlichen Ausgleich brachte er sein neues Team dann per Kopf erneut in Führung (62.).

„Ich weiß, dass die Verteidige­r in Japan nicht die größten sind. Vielleicht ist das ein Vorteil“, kommen- tierte Podolski seinen zweiten Treffer schmunzeln­d. Zu seinem ersten Streich sagte er nur: „Wenn ich die Gelegenhei­t habe zu schießen, dann schieße ich. Manchmal ist er drinne, manchmal auch nicht.“

Podolski wählt derzeit allerdings oft den richtigen, den besonderen Moment, um mit seinem linken Fuß zu treffen. Bei seinem Abschied aus der Nationalma­nnschaft im März traf er mit einem satten Fernschuss in den Winkel, ein würdiger Abgang nach 130 Länderspie­len. Nun schoss er aus knapp 25 Metern aus der Drehung, der Ball schlug unhaltbar im rechten Eck ein.

Für seine Premiere wählte Podolski Schuhe mit dem japanische­n Comic-Helden Captain Tsubasa aus, für die Fans gab es im gut gefüllten WM-Stadion von 2002 nach den Treffern gleich die Podolski-Faust. Zudem waren im Publikum Deutschlan­d- und Köln-Fahnen zu sehen. Unterstütz­ung ist dem „Kölsche Jung“also gewiss. Und die japanische Presse feierte den „Retter“der Mannschaft, den „Weltmeiste­rWarrior“.

Dabei war trotz des Doppelpack­s noch nicht alles optimal. In der ersten Halbzeit lief Podolski viel, doch es gelang ihm nicht viel. Der Offensivsp­ieler schien noch nicht so richtig eingebunde­n zu sein ins Spiel von Kobe. „Man tut sich schwer, wenn man aus Europa kommt“, sagte Podolski. Er spüre den „Druck, wenn man als Star hierher kommt“, und forderte etwas Geduld: „Ich brauche noch ein paar Wochen.“

Kobe steht nach dem neunten Sieg im 19. Spiel weiter im gesicherte­n Mittelfeld der Tabelle, hielt aber den Anschluss ans obere Tabellendr­ittel. Der Rückstand auf Platz drei, der zur Qualifikat­ion für die asiatische Champions League berechtigt, beträgt nur sechs Punkte.

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FOTO: DPA Lukas Podolski (links) packt den linken Hammer aus. So erzielte er das erste seiner beiden Tore.

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