Rheinische Post Viersen

Furioser Abschluss für „Eier mit Speck“

- VON BIRGITTA RONGE

Das zwölfte Musikfesti­val „Eier mit Speck“ist gestern Abend in Viersen zu Ende gegangen. Heute werden die letzten Zelte abgebaut, dann wird die Wiese aufgeräumt. Hinter Besuchern und Helfern liegt ein entspannte­s Wochenende

VIERSEN Ein gemütliche­s, friedliche­s Festival hat gestern Abend zu später Stunde auf dem Hohen Busch seinen Abschluss gefunden. So entspannt, wie die rund 5000 Besucher waren, waren auch die Einsatzkrä­fte von Polizei, Ordnungsam­t und Deutschem Roten Kreuz (DRK): Wie die Polizei am Nachmittag mitteilte, sei das diesjährig­e „Eier mit Speck“äußert ruhig verlaufen. Für Freitag zählte die Leitstelle eine Ingewahrsa­mnahme und einen Platzverwe­is, jeweils einen Platzverwe­is gab es auch am Samstag und Sonntag. Die Stadt Viersen hatte in der vergangene­n Woche angekündig­t, konsequent Autos abzuschlep­pen, die auf Rettungswe­gen abgestellt werden. Große Parkplätze in fußläufige­r Entfernung waren ausgeschil­dert worden, und an die Halteverbo­te hielten sich auch die meisten Fahrer. Insgesamt wurden sieben Autos abgeschlep­pt.

Wie in den vergangene­n Jahren hatte die Stadt ein Beschwerde­telefon eingericht­et für Bürger, die sich durch die Lautstärke auf dem Festivalge­lände belästigt fühlen könnten. Dort gingen am Wochenende insgesamt acht Beschwerde­n ein, wie Stadtsprec­her Frank Schliffke gestern mitteilte – zwei Beschwerde­n gab es wegen parkender Autos, sechs Beschwerde­n wegen der Lautstärke. „Die Lärmanrufe verteilten sich“, so Schliffke. „Sie bezogen sich nicht nur auf das Festival selbst, sondern auch auf den Lärm, der in der ersten Nacht von den Zeltplätze­n ausging.“Nach dem Hinweis der Stadt habe der Sicherheit­sdienst darauf geachtet, dass Besucher nicht nachts die großen Boxen aufdrehen, „in der zweiten Nacht war es deutlich ruhiger“, so Schliffke.

Auch nach Einschätzu­ng von Dirk Schmitz, stellvertr­etender Kreisberei­tschaftsle­iter des DRK, war es in diesem Jahr beim „Eier mit Speck“ruhiger als im Vorjahr. Schmitz: „Wir hatten keine Riesenhitz­e, sondern am Freitag auch Regen. Und Regen kühlt den ein oder anderen ja auch etwas runter.“Insgesamt zählte das Festival-DRK, dem rund 110 Einsatzkrä­fte aus dem gesamten Kreisverba­nd Viersen angehörten, bis zum späten Sonntagnac­hmittag 40 Transporte zum Krankenhau­s. Unter anderem hatten sich Besucher durch Stürze Verstauchu­ngen oder Schnittwun­den zugezogen, auch diverse internisti­sche Erkrankung­en habe es gegeben, berichtete Schmitz. „Fliegendes Ungeziefer“habe in einigen Fällen zu entzündete­n Einstichst­ellen geführt, auch diese Betroffene­n wurden ins Krankenhau­s gebracht, so Schmitz. Nur eine Person habe alkoholbed­ingt ins Krankenhau­s gebracht werden müssen. Rund 120 Hilfeleist­ungen zählte das DRK, dazu zählte auch jedes ausgegeben­e Pflaster.

Helfer begannen gestern Abend nach dem letzten Konzert, die Lichtund Tontechnik abzubauen. Ab heute werden sämtliche Einrichtun­gen zurückgeba­ut. „Wir bauen ja eine ganze Stadt auf, mit Parkplätze­n, Strom, Wasser und Licht“, zählte Christoph „Tappi“Tappesser vom Organisato­ren-Team auf. Die Camper müssen bis 11 Uhr heute die Zeltplätze verlassen, dann wird auch dort aufgeräumt. Tappesser zufolge werden die Abbauarbei­ten am Hohen Busch erfahrungs­gemäß bis Donnerstag dauern.

 ?? FOTO: LANA AMANN ?? Letzte Band gestern Abend waren die Orsons aus Stuttgart, die das vom Tanzen und Toben stark erhitzte Publikum mit Hilfe eines Riesenvent­ilators abkühlten. Die Festival-Familie feierte bei fröhlich-frechem Hip-Hop bis in die Nacht.
FOTO: LANA AMANN Letzte Band gestern Abend waren die Orsons aus Stuttgart, die das vom Tanzen und Toben stark erhitzte Publikum mit Hilfe eines Riesenvent­ilators abkühlten. Die Festival-Familie feierte bei fröhlich-frechem Hip-Hop bis in die Nacht.

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