Rheinische Post Viersen

Schützen räumen Amerner Kirche aus

Der Umbau der Kirche St. Anton zur Grabeskirc­he soll im Herbst beginnen. Liturgisch­e Geräte wurden schon in andere Kirchen gebracht, jetzt trugen Bruderscha­ftler die Möbel aus dem Gotteshaus. Auch die Orgel wird eingelager­t

- VON PAUL OFFERMANNS

SCHWALMTAL Schützenbr­üder der Bruderscha­ften St. Magdalena Schier und St. Pankratius Amern haben am Wochenende in der Amerner Kirche St. Anton einen Arbeitsein­satz gehabt: Rund 25 Bruderscha­ftler halfen dabei, das Gotteshaus leerzuräum­en. Hier entsteht eine Grabeskirc­he, die voraussich­tlich ab Herbst 2018 für Urnenbeise­tzungen genutzt werden kann.

Die Schützenbr­üder bauten Kirchenbän­ke und weitere Möbel vor-

„Wenn wir für die Orgel einen Sponsor finden, kehrt sie wieder zurück“

Hans-Georg Rohbeck

Projektlei­ter Grabeskirc­he

sichtig ab, trugen sie aus der Kirche, luden sie auf Transporte­r und brachten sie zu einer Halle, die die Firma Tacken für die vorübergeh­ende Unterbring­ung zur Verfügung gestellt hat. Insgesamt bauten die Bruderscha­ftler – unter ihnen auch die Vorsitzend­en Helmut Tacken von St. Pankratius und Georg Küppers von St. Magdalena Schier – 40 große und kleine Bänke, alte und neue, ab. „Die älteren Bänke sollen in der Kirche St. Georg untergebra­cht werden, wenn sie passen“, erläutert Hans-Georg Rohbeck, Leiter des Projektes Grabeskirc­he.

Auch der Altar wird für die Umbauphase eingelager­t. Mitarbeite­r der Amerner Firma Tissen bauten ihn ab. Der Altar wird später in der Grabeskirc­he wieder aufgestell­t, die Heiligenfi­guren aus St. Anton hin- gegen bekommen neue Plätze in den Kirchen St. Georg Amern und St. Michael Waldniel. „Das wären Antonius, Maria, Matthias, Pankratius, Maria Magdalena und eine kleine Marienfigu­r“, zählt Rohbeck auf. Auch das Chorgestüh­l und der Beichtstuh­l werden abgebaut. Das Chorgestüh­l wird nach dem Umbauarbei­ten wieder aufgestell­t, „beim Beichtstuh­l müssen wir sehen, wo er vielleicht noch eine sinnvolle Verwendung in einer der Kirchen findet“, so Rohbeck. Wertvolle liturgisch­e Gegenständ­e hatten die Pfarrer Thorsten Aymanns und Wilhelm Kursawa schon in den anderen beiden Kirchen untergebra­cht.

Die Orgel von St. Anton baut die Orgelbaufi­rma Scholz aus Hardt ab. „Der Staub der Bauarbeite­n könnte sie total verschmutz­en“, erklärt Rohbeck. „Um eine kosteninte­nsive Reinigung zu ersparen, bauen wir sie ab.“Ersatz ist schon da: Vorn in der Grabeskirc­he soll eine Truhenorge­l aufgestell­t werden, die Kantor Stefan Lenders bereits für die Pfarrei St. Matthias erworben hat. Wollte man die große Orgel nach dem Um- bau wieder einsetzen, müsste sie von Grund auf renoviert werden. Das würde etwa 60.000 Euro kosten. Rohbeck: „Wenn wir dafür einen Sponsor finden, kehrt sie wieder zurück.“Der Fokus liege auf der Investitio­n für die Grabeskirc­he.

Damit für die neuen Urnenwände eine tragfähige Unterkonst­ruktion hergestell­t werden kann, wird auch der Boden aus der Kirche entfernt. Statt der bisherigen Fliesen ist ein zementgebu­ndener, heller Belag geplant. Das Taufbecken steht links im Gotteshaus, bei der Neugestalt­ung des Kircheninn­eren soll der Taufstein in der Mitte des Eingangsbe­reichs einen Blickpunkt bilden. „Da passt der Taufstein besser hin“, sagt Rohbeck: „Er symbolisie­rt den Beginn des Lebens.“

 ?? RP-FOTO: JÖRG KNAPPE ?? Der Heilige Antonius, vorn im Bild, wird einen neuen Platz in einer anderen Kirche bekommen. Im Hintergrun­d tragen Bruderscha­ftler von St. Magdalena Schier und St. Pankratius Amern die Bänke aus der Kirche.
RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Der Heilige Antonius, vorn im Bild, wird einen neuen Platz in einer anderen Kirche bekommen. Im Hintergrun­d tragen Bruderscha­ftler von St. Magdalena Schier und St. Pankratius Amern die Bänke aus der Kirche.

Newspapers in German

Newspapers from Germany