Die Lehren aus der Finanzkrise
Am 20. Juli 2007 war die Welt noch in Ordnung. Die Düsseldorfer Bank IKB meldete steigende Gewinne. Kurz darauf brach die Hölle los: Die IKB musste einräumen, dass sie hohe Kreditrisiken aus amerikanischen Immobiliengeschäften hatte, ihr Chef Stefan Ortseifen musste gehen. Der USHäusermarkt brach zusammen. Hausbauer konnten ihre Kredite nicht mehr bedienen. Banken und Versicherer gerieten ins Wanken.
Höhepunkt: 15. September 2008. Die Investmentbank Lehman Brothers geht pleite, weltweit bricht Hektik aus. Auch die Realwirtschaft wird erfasst. Von einem auf den anderen Tagen stoppen verunsicherte Konzerne ihre Investitionen, Aufträge brechen in zweistelligen Raten ein. Deutschland rutscht wie andere Länder in eine schwere Rezession. Das soll sich nie wiederholen, schworen sich Politiker damals. Sie verschärften Eigenkapital- und Haftungsregeln, sie zimmerten in Europa ein Bankenunion.
Vor zehn Jahren erreichte die Finanzkrise mit dem Fall der IKB Deutschland. Seither ist viel geschehen. Doch das nützt nichts, wenn neue Spielregeln nicht eingehalten werden.
Die Bilanz? Tatsächlich ist viel geschehen. Die Banken haben milliardenschwere Kapitalpuffer aufgebaut, um Schocks besser verkraften zu können. Die Staaten haben ihnen den Eigenhandel, also den Kauf von Wertpapieren auf eigene Rechnung, weitgehend verboten. Die Banken-