„Wir wollen einen fairen und transparenten Wettbewerb bei Versicherungsprodukten“
Das frisch gestartete Insurtech-Unternehmen gonetto bietet Kunden Versicherungspolicen ohne Provisionen an. Dafür wird pro Police eine monatliche Gebühr von ein Euro fällig.
Ein großer Kostenblock für den Kunden bei Versicherungen sind die Provisionen. Diese werden auf die Netto-Versicherungsbeiträge aufgeschlagen, um damit die Leistung des Vermittlers und seine Tätigkeiten während der Laufzeit des Versicherungsvertrages zu honorieren. Dagegen ist auch grundsätzlich nichts einzuwenden – denn wer arbeitet, soll auch dafür bezahlt werden. „Die Praxis zeigt aber, dass viele Versicherungskunden mit ihrem Vermittler nach dem Vertragsabschluss keinerlei Kontakt haben und dennoch Jahr für Jahr die Provision mitbezahlen. Das kostet den Kunden in der Regel 20 bis 25 Prozent Aufschlag auf die NettoPolice, obwohl er nichts davon hat“, sagt Dieter Lendle, Gründer und Geschäftsführer von gonetto, dem nach eigenen Angaben ersten deutschen Online-Vergleichsportal für Versicherungen ohne Provisionen.
gonetto ist seit Mitte Juli operativ tätig und bietet Kunden Versicherungspolicen an, bei denen ihnen die Provisionen ausgeschüttet werden. „Wir wollen auf diese Weise die Versicherungsleistung von der Beratungsleistung trennen und transparent machen, wie hoch die Gebühren eigentlich tatsächlich sind. Eine Familie mit den üblichen Versicherungen kann im Jahr durchschnittlich mehr als 270 Euro sparen, wenn sie, wie bei gonetto, keine Provisionen zahlen müssen“, sagt Lendle.
Bei gonetto zahle der Kunde einen Euro Gebühr pro Police und Monat, sowohl bei bestehenden Versicherungen (die er mit einigen Klicks online übertragen kann) als auch bei einem direkten Abschluss über das Insurtech-Unternehmen. „Wir bieten aktuell Tarife von rund 130 Gesellschaften an und bauen das Portfolio immer weiter aus. Unser Ziel ist es, die Anzahl der Netto-Tarife deutlich in den nächsten Monaten auszubauen.“Gestartet ist gonetto mit einer Auswahl an Sachversicherungen.
Der gesamte Prozess läuft ausschließlich über die Website www.gonetto.de. Dort können Kunden ihren Versicherungsbedarf ermitteln, Tarife vergleichen und Netto-Verträge abschließen. „Damit wollen wir einen fairen und transparenten Wettbewerb bei Versicherungsprodukten möglich machen und aufzeigen, was Versicherungen wirklich kosten. Dann kann der Kunde sich entscheiden, wie er vorgehen will“, sagt Dieter Lendle. Er und seine Kollegen Michael Mebesius und Steffen Otte wollten das gewachsene Vertrauensverhältnis zwischen Versicherten und ihren Stammberatern gar nicht angreifen – wer dauerhaft eng berate und dem Kunden zur Seite stehe, sei sein Geld wert. „Wir wollen für die Fälle, in denen das Verhältnis zwischen Provision und Beratung nicht stimmt, eine Alternative schaffen.“Die eingesparten Provisionen dienen der dauerhaften Prämienreduktion. Zahlt also der Kunde weniger Prämie an den Versicherer, kann er sich beispielsweise eine zusätzliche Honorarberatung leisten.
gonetto unterstützt auch bei der Schadenabwicklung oder bei Fragen zum Produkt. „Wir steuern die Kommunikation zwischen dem Versicherten und der Gesellschaft, um die Fragestellung schnell zu klären. Aber das passiert auch über digitale Kommunikationswege“, sagt Gründer und Geschäftsführer Lendle.