Rheinische Post Viersen

Neue Pläne für Viersener Bahnhofsha­lle

Der Viersener Kaufmann Horst Dannreuthe­r hat seinem Geschäftsp­artner Hans-Wilhelm Janissen dessen Hälfte abgekauft und ist nun Alleineige­ntümer der Fläche. In den kommenden Monaten möchte er einige Ideen verwirklic­hen

- VON NADINE FISCHER

VIERSEN Reisende können im Bahnhof Viersen Döner und belegte Brötchen bestellen, Zeitschrif­ten, Salzgebäck oder Cola kaufen. Neuerdings haben sie sogar wieder die Möglichkei­t, eine Toilette zu benutzen. Bald sollen sie Wartezeite­n auch noch anders verbringen können: Eis essend oder Cappuccino schlürfend. Womöglich sogar im Sommer unter freiem Himmel. Denn voraussich­tlich im Februar 2018 eröffnet in der Bahnhofsha­lle eine Eisdiele mit eigener Eisprodukt­ion, in den kommenden Monaten wird zudem ein derzeit ungenutzte­r Innenhof ausgebaut. Das kündigt Horst Dannreuthe­r an – der neue Alleineige­ntümer der Halle. Der 58Jährige hat seinem Geschäftsp­artner Hans-Wilhelm Janissen dessen Hälfte abgekauft. „Mir liegt der Bahnhof am Herzen“, sagt Dannreuthe­r. Jetzt möchte der Viersener seine Ideen verwirklic­hen und „den Bahnhof beleben“.

Im September 2006 hatte der damalige Bürgermeis­ter Günther Thönnessen den Investoren Dannreuthe­r und Janissen die Bahnhofssc­hlüssel überreicht. Die beiden Unternehme­r ließen den herunterge­kommenen vorderen Bereich sanieren und modernisie­ren, stimmten sich dabei mit der Deutschen Bahn ab. Rund 2,5 Millionen Euro wollten sie investiere­n, berichtete damals die Rheinische Post. Im August 2009 eröffneten sie die umgestalte­te Fläche. Abgeschlos­sen ist das Projekt Bahnhofsmo­dernisieru­ng für Dannreuthe­r aber noch immer nicht: Erst kürzlich schaute er sich zusammen mit einer Mitarbeite­rin der Denkmalbeh­örde in der Halle um, besprach mit ihr, welche Fenster erhalten werden können und welche ausgetausc­ht werden müssen.

Wie viel Geld Dannreuthe­r bisher tatsächlic­h für den Bahnhof ausgegeben hat, möchte er lieber für sich behalten. Er rechnet aber damit, dass er in den kommenden sechs Monaten 250.000 bis 300.000 Euro investiere­n wird. „Ich nehme natürlich auch die Mieter in die Pflicht“, sagt der Viersener. So müsse etwa der künftige Eisdielenb­etreiber die nötigen technische­n Anlagen selbst finanziere­n. Um Platz für den neuen Laden zu schaffen, soll die Bäckerei in der Bahnhofsha­lle verkleiner­t werden.

Schräg rechts gegenüber des Vordereing­angs, wo vor einigen Jahren noch der rund 200 Quadratmet­er große Kiosk war, soll die Eisdiele eröffnen. „Einen Mieter dafür gibt es schon“, sagt Dannreuthe­r. Es sei ein Gastronom aus Mönchengla­dbach. Geplant sei, dass die Kunden dabei zusehen können, wie das Eis ge- macht wird. Der Gastronom werde voraussich­tlich auch für andere Unternehme­r Ware produziere­n. „Baubeginn ist im September oder Oktober.“Die Eisdiele oder die Bäckerei könnten dann den noch ungenutzte­n Innenhof, der rechts neben dem Durchgang zu den Gleisen liegt, als Außenterra­sse nutzen.

„Was machbar ist, möchte ich machen“, sagt Dannreuthe­r, der den Bahnhof als seine „Altersvors­orge“sieht. Dazu gehört nicht nur, den Bahnkunden mehr bieten zu können. „Ich möchte auch, dass hier mehr Kultur reinkommt“, erläutert Dannreuthe­r – und freut sich schon auf den „Blues im Bahnhof“am 2. September ab 20 Uhr.

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RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Der Bahnhof soll nicht nur belebter, sondern auch Kulturstät­te werden: Das möchte Horst Dannreuthe­r erreichen. Einen neuen Mieter, der Kunden locken soll, hat er schon gefunden.

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