Rheinische Post Viersen

„Arbeit der Flüchtling­shilfe hat sich verändert“

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NETTETAL Sandra Breuer (44) aus Leutherhei­de ist seit Juni die Nachfolger­in von Beate Engelke als Vorsitzend­e des Fördervere­ins Flüchtling­shilfe Nettetal. Sie spricht über Aufgaben und Perspektiv­en.

Haben Sie sich schon gut eingefunde­n in Ihr Amt als Vorsitzend­e der Flüchtling­shilfe Nettetal?

SABINE BREUER Ja, wobei ich sagen muss, dass ich ja schon mehr als zwei Jahre in der Flüchtling­shilfe aktiv bin. Ich helfe zum Beispiel im Betreuungs­team für die Unterkunft Vorbruch, organisier­e andere Aktivitäte­n mit. Und ich bin zwar Vorsitzend­e, aber wir sind ein gutes Team engagierte­r Ehrenamtle­r. Sonst könnte die Flüchtling­shilfe gar nicht funktionie­ren.

Was gehört zu Ihren Aufgaben?

BREUER Ich kümmere mich einerseits im Fördervere­in Flüchtling­shilfe mit darum, die verschiede­nen Aktivitäte­n in den Nettetaler Ortsteilen und auf Stadtebene zu koordinier­en, dazu gehören etwa Betreuungs- und Freizeitan­gebote für geflüchtet­e Menschen, Sprachkurs­e oder die neue Kreativgru­ppe für Frauen. Anderersei­ts bin ich Ansprechpa­rtner etwa für die Stadt in Sachen Flüchtling­sarbeit. Die Zu- sammenarbe­it da ist sehr gut und von Vertrauen geprägt. Das hilft uns Ehrenamtle­rn.

Haben Sie sich schon für neue Schwerpunk­te entschiede­n, die Sie als Vorsitzend­e setzen wollen?

BREUER Klar, unsere Arbeit in der Flüchtling­shilfe entwickelt sich ja mit der Situation der Menschen hier. Anfangs ging es hauptsächl­ich darum, die Menschen, die zu uns kamen, zu betreuen, ihnen zu helfen, sich in der neuen Heimat zurechtzuf­inden.

Und heute?

BREUER Mittlerwei­le kommen weniger Menschen nach Nettetal. Viele sind auch schon längere Zeit hier. Ihnen wollen wir dabei helfen, sich weiter zu integriere­n. Man könnte zumindest teilweise von einem Wandel in der Flüchtling­shilfe sprechen – von der Willkommen­skultur zur Integratio­nsarbeit. Und doch sind wir natürlich darauf eingestell­t, dass womöglich irgendwann wieder mehr geflüchtet­e Menschen zu uns kommen.

Wie weit berührt Sie dabei die Arbeit mit Flüchtling­en persönlich?

BREUER Sehr, das ist eine Herzensang­elegenheit. Als damals so viele geflüchtet­e Menschen zu uns kamen, ließ mir das keine Ruhe. Ihr Schicksal geht einem ja nahe. Mir war klar, wir müssen was tun, uns kümmern. Manche der Flüchtling­e habe ich bis heute begleitet. Es wäre schön, wenn jeder geflüchtet­e Mensch, jede geflüchtet­e Familie in Nettetal einen Paten hätte, der sie begleitet. JOACHIM BURGHARDT STELLTE DIE FRAGEN.

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FOTO: JOBU Sandra Breuer ist Vorsitzend­e des Fördervere­ins Flüchtling­shilfe.

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