Borussia ist bereit für die Pflicht
Der neue Mittelfeldmann Denis Zakaria weiß, dass es im Pokalspiel in Essen nur ein Ziel gibt: „Wir müssen gewinnen.“
MÖNCHENGLADBACH Denis Zakaria ist froh. „Endlich geht es los“, sagt der Schweizer. Und stellt klar, wie es heute Abend bei Rot-Weiss Essen, dem Regionalligisten, losgehen soll für ihn und die anderen Borussen: Mit einem Sieg, der bedeuten würde, dass die Gladbacher in die zweite Runde des DFB-Pokals einziehen würden. „Wir müssen gewinnen, dafür müssen wir alles tun“, sagt Zakaria. Gleiches hat er über das Derby nächste Woche gegen Köln gesagt: „Wir müssen gewinnen.“
Er weiß, dass der Start in eine Saison wichtig ist, und dass Spiele wie das heute in Essen und dann daheim gegen Köln Weichen stellen können, mental und sportlich. „Diese beiden Spiele sind sehr wichtig“, sagt Zakaria. Im Pokal wollen die Borussen weit kommen, möglichst bis ins Finale, das haben sowohl Manager Max Eberl als auch Trainer Dieter Hecking gesagt und Zakaria hat dieses Reiseziel: „Wir wollen nach Berlin fahren.“Da wäre eine Niederlage in Essen wenig zielführend.
Zakaria ist neu bei Borussia, er wurde im Sommer für zwölf Millionen Euro aus Bern an den Niederrhein geholt, und weil er neu ist, ist er heiß darauf, sich endlich richtig zu zeigen. Nicht in Testspielen, sondern im echten Wettkampf. Er will nachweisen, will ein Antreiber sein, ein „aggressive Leader“aus der Tiefe. „Ich kann provozieren und dagegenhalten“, sagt er. Und wo kann man solche Fähigkeiten besser nachweisen, als in einem Spiel wie dem heutigen, auch wenn es nur das Vorspiel ist zur Liga, im Pokal. Es wird hitzig zugehen an der Hafenstraße, und genau wird es darauf ankommen, wenn RWE, das instruiert wird vom früheren Gladbacher U23Trainer Sven Demandt, dem Favoriten den Schneid abkaufen will. „Wir sind bereit“, sagt Zakaria vor dem ersten Pflichtspiel der Saison.
Dass er mit Christoph Kramer die Doppelsechs bildet, wie beim letzten Test in Leicester vor genau einer Woche, ist zu vermuten. Bestätigen wollte Hecking das indes noch nicht. „Ob er spielen wird, wird man morgen sehen. Er hat es gut gemacht, keine Frage. Er ist sehr schnell in die Mannschaft reinge- kommen. Er ist ein Spieler, der sehr, sehr gut in der Balleroberung ist und dann viel Tempo aufnimmt. Er hat einen richtig guten Schuss im Fuß“, sagt Hecking. Lazslo Bénes wäre eine Alternative, der Slowake hat in den Übungspartien mal mit Zakaria, mal mit Kramer gespielt. Doch in Essen darf nichts schief ge- hen, und Kramers Ruhe am Ball plus Zakarias Wucht, das klingt nach einer guten Mischung für den Abend.
Es gibt verschiedene Wege, diesen erfolgreich zu gestalten. „Wenn wir ein frühes Tor machen, wird es vielleicht einfacher für uns, aber wenn wir erst in der 80. Minuten das Tor machen, ist es eben so. Was zählt, ist nur, dass wir gewinnen“, sagt Zakaria. Mit Bern hat er im Pokal zweimal die erste Runde überstanden, und beide Erfahrungen gemacht: Einmal war es knapp (2015 2:1 beim SC Kriens nach einer 2:0-Führung) und einmal deutlich (2016 6:0 beim SC Veltheim, da fiel das 1:0 nach 16 Minuten). Richtig zufrieden ist er mit der Pokal-Bilanz mit den Young Boys nicht, im Achtel- und im Viertelfinale war Schluss. „Mit Borussia will ich mehr erreichen“, sagt er.
Neben Zakaria wird es weitere Debütanten geben: Matthias Ginter, der im defensiven Zentrum beginnen dürfte. Auch Vincenzo Grifo steht vor seinem ersten Pflichtspiel, er indes wird eher nicht erste Wahl sein. Ganz gleich, wer spielt, „wir haben Qualität“, versichert Hecking. Und gibt seinem Team einen klaren Auftrag: Mit der „richtigen Einstellung“soll es ins Spiel gehen. Wenn sich die Borussen daran halten, sollte die Mission gelingen. „Ich freue mich auf das Spiel und bin sehr positiv, dass wir es erfolgreich gestalten“, versichert Zakaria. Info Tobias Strobl (Kreuzbandriss)und Josip Drmic (Knieverletzung), Timothée Kolodziejczak (Muskelfaserriss), Tony Jantschke (muskuläre Probleme), Reece Oxford (Sprunggelenk) und Mamadou Doucouré (Oberschenkel) fehlen heute.