Rheinische Post Viersen

Schatzsuch­e auf den Süchtelner Höhen

Mit dem ASV Süchteln gingen gestern Jugendlich­e und junge Erwachsene auf Geocaching-Tour. Sie moderne Schnitzelj­agd führte unter anderem zum Waldfriedh­of und zum Haus der „drei Schmitze“

- VON MANFRED BAUM

SÜCHTELN Ein knappes Dutzend junge Teilnehmer aus Süchteln, aber auch aus Brüggen und Schwalmtal, haben gestern erstmals an einer Geocaching-Tour über die Süchtelner Höhen eingeladen, zu der der Sportverei­n ASV Süchteln eingeladen hatte. Geocaching ist eine moderne Form der Schnitzelj­agd. Die Verstecke von so genannten Caches werden im Internet bekanntgeg­eben, indem die geografisc­hen Koordinate­n der Verstecke genannt werden.

Mit Hilfe von GPS-Empfängern, auch Handys, können Teilnehmer einer Geocaching-Tour den versteckte­n Cache finden – meinst ein kleiner, wasserdich­ter Behälter, in dem sich ein Logbuch befindet. Derjenige, der den Cache gefunden hat, trägt sich in das Logbuch ein und versteckt ihn wieder an dieser Stelle für den nächsten Sucher. Mitunter liegen auch kleine Gegenständ­e zum Tausch in der Box: Wer den Cache findet, nimmt einen Gegenstand heraus und legt stattdesse­n etwas anderes hinein.

Um die Schnitzelj­agd unterhalts­am zu gestalten, hatten die Organisato­ren des ASV Süchteln die Teilnehmer vor einige Aufgaben gestellt. Auf dem Parkplatz am Sportpark gab es die erste „winterlich­e“Aufgabe: Ein Team-Ski-Wettbewerb bereitete den Akteuren ein wenig Kopfschmer­zen, denn fortbewege­n konnte man sich nur im Team. Auch Kugel- und Gleichgewi­chtsspiele lockerten die Tour ebenso auf wie der Besuch eines Vorbereitu­ngsspiels der A-Junioren des ASV gegen Nievenheim auf der Waldkampfb­ahn.

Mit der Schnitzelj­agd hatten die Organisato­ren Wissenswer­tes über Süchteln vermitteln wollen, wie ASV-Geschäftsf­ührer Björn Siegers erläuterte. Das gelang vortreffli­ch, die Spurensuch­e war nicht nur erfolgreic­h, sondern auch höchst interessan­t und amüsant. Unter anderem erfuhren die Schatzsuch­er, dass am „Goldenen Fußball der Stadt Süchteln“in den 1950er-Jahren auch Borussia Mönchengla­dbach teilnahm. Und zu Finalspiel­en auf dem Tennenplat­z der Waldkampfb­ahn kamen mitunter rund 7000 Zuschauer, die viel Staub schlucken mussten. Den Original-Pokal fanden die Geocacher im ASV-Heim jedoch nicht mehr.

Der Waldfriedh­of liegt fast ein wenig verträumt zwischen den Süchtelner Höhen und der Innenstadt an der Bergstraße. Dort gab es für die jungen Schatzjäge­r auch einen Hin- weis auf eine ehemaliges Kohlebergw­erk aus dem 18. Jahrhunder­t. An der Düsseldorf­er Straße 25 galt es, das Lager von Napoleon für den Bau des Nordkanals zu suchen. Dass gegenüber der ASV-Geschäftss­telle an der Tönisvorst­er Straße ein Haus mit Geschichte liegt, ist wohl auch vielen Süchtelner­n nicht bekannt: Dort steht das Haus der „drei Schmitze“: Hermann, Conrad und Hugo Schmitz waren allesamt Ma- ler, Conrad Schmitz war sogar Inhaber einer Kunstansta­lt. An die „drei Schmitze“erinnert heute noch eine Tafel an der Hausfassad­e.

Die Geocaching-Tour führte zur Karl-Rieger-Sporthalle und zur „Gisgesport­z“eingangs der Hochstraße, wo einst ein Stadttor stand. Auch die Realschule wurde noch einmal zum Suchfeld der Schatzjäge­r, bevor die Geocaching-Premiere am Nachmittag erfolgreic­h endete.

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FOTOS (2): BAUM Die jungen Teilnehmer der Geocaching-Tour mussten sich auch in einigen Team-Aufgaben beweisen – hier etwa beim TeamSki-Wettbewerb auf dem Parkplatz am Sportpark.

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