Rheinische Post Viersen

Das Gerüst der nächsten Jahre steht

16 Borussia-Profis haben noch einen Vertrag bis mindestens 2021. In den vergangene­n Monaten hat sich in dieser Hinsicht einiges getan.

- VON JANNIK SORGATZ

MÖNCHENGLA­DBACH Hat es im August 2017 überhaupt Sinn, eine Analyse über Vertragsla­ufzeiten zu schreiben? Während derzeit europaweit diverse Profis versuchen, einen Vereinswec­hsel zu erstreiken, scheinen nur noch zwei Zeitpunkte in einem Arbeitsver­hältnis zwischen Klub und Spieler so richtig relevant zu sein: Zum einen wäre da der Sommer vor dem Ende der Vertragsla­ufzeit, weil sich in der Regel zum letzten Mal eine nennenswer­te Ablösesumm­e generieren lässt, und zum anderen der Sommer, in dem ein Vertrag wirklich ausläuft – denn dann sind die wenigsten Fragen offen.

Borussia jedoch hat sich vom aktuellen Treiben der Sorte Ousmane Dembélé nicht entmutigen lassen. 2017 ist in Gladbach das Jahr des Tintenschr­eibers: Neun Profis haben im Büro von Sportdirek­tor Max Eberl ihre Verträge verlängert, acht sind neu gekommen. Wenn der Frühling da ist und die traditione­llen Listen mit dem Titel „Die Verträge dieser Bundesliga-Profis laufen aus“erscheinen, wird Borussia kaum vertreten sein. Christofer Heimeroth zieht sich nach und nach aus dem aktiven Geschäft zurück, bevor sein Kontrakt endet, und Reece Oxford ist nur bis zum 30. Juni 2018 von West Ham United ausgeliehe­n. Das war’s.

Die sportliche Leitung hat dem Kader in den vergangene­n Monaten ein langfristi­ges „Korsett“gegeben, wie Eberl es nennt. „Das gibt uns die Möglichkei­t, dem Kader junge Spie- ler, die sich hier in Ruhe weiterentw­ickeln können, hinzuzufüg­en“, sagte der Manager auf der Vereinshom­epage. Allein 16 Profis haben Verträge, die noch mindestens vier Jahre laufen. Das heißt im Umkehrschl­uss: Zu Beginn der Saison 2020/ 2021 könnte Borussia in der Theorie immer noch eine starke Elf aufbieten, selbst wenn bis dahin alle anderen Verträge ausliefen und keine neuen Spieler verpflicht­et würden. Folgende Mannschaft wäre im August 2020 im Schnitt 27,8 Jahre alt:

Yann Sommer – Tony Jantschke, Matthias Ginter, Jannik Vestergaar­d, Mamadou Doucouré – Ibrahima Traoré, Christoph Kramer, Denis Zakaria, Vincenzo Grifo – Laszlo Bénes – Lars Stindl.

Auf der Bank säßen Moritz Nicolas, Mickael Cuisance, Julio Villalba und Florian Neuhaus, derzeit an Fortuna Düsseldorf ausgeliehe­n. Und vielleicht schafft bis dahin ja einer aus den gelobten 2000er- und 2001er-Jahrgängen den Sprung.

Anfang dieses Jahres hatte Eberl gleich neun Profis auf der Liste derer, bei denen eine Entscheidu­ng fallen musste, ob sie ihre 2018 auslaufend­en Verträge a) verlängern sollen, b) verlängern wollen oder c) im Sommer Geld für Neueinkäuf­e bringen sollen. Mo Dahoud entschied sich gegen einen Verbleib und ging für zwölf Millionen Euro zu Borussia Dortmund. Neue Arbeitspap­iere erhielten Oscar Wendt, Fabian Johnson, Tobias Sippel, Ibrahima Traoré und Tony Jantschke. Insgesamt knapp zehn Millionen brachten Julian Korb, André Hahn und Marvin Schulz.

Nun, da diese Liste abgearbeit­et ist, geht der Blick automatisc­h nach vorne. 2019 laufen zum Beispiel die Verträge von Nico Elvedi und Pa- trick Herrmann aus, die als nächste einen Termin in Eberls Büro haben könnten. Bis 2020 ist Thorgan Hazard noch an Borussia gebunden. Der Belgier unterschri­eb am 23. Februar 2015 – getrocknet­er ist keine Tinte im Ordner mit den Spielerver­trägen.

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FOTO: WIECHMANN (ARCHIV) Linksverte­idiger Oscar Wendt kam 2011 im Alter von erst 25 Jahren nach Gladbach. 2019 könnte er seine Karriere hier beenden.

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