Rheinische Post Viersen

Happy-End für eine Troll-Prinzessin

Erstmals zeigte das Niederrhei­ntheater gestern das Familienst­ück „Peer und Gynt“im Kreis Viersen. Die Geschichte einer Freundscha­ft über kulturelle Grenzen hinweg kam bei den Besuchern gut an

- VON EVA-MARIA GEEF

BRÜGGEN Niemand glaubt Peer, dass es Trolle gibt, weder seine Mutter noch sein Lehrer. Er läuft von zu Hause weg, um ihnen das Gegenteil zu beweisen, und trifft tatsächlic­h auf Gynt, die Troll-Prinzessin. Nach einem kurzen Moment des gegenseiti­gen Erschrecke­ns freunden sie sich an. Gynt sieht mit ihren grünen Haaren, der großen Nase und den Warzen nicht nur anders aus als die Menschen, sondern bringt Peer auch die seltsamen Bräuche der Trolle bei, damit er in ihrem Bau nicht auffällt: Zur Begrüßung pupsen sie sich an, als „Danke“spucken sie aus, und wenn sie um Entschuldi­gung bitten, ziehen sie sich an der Nase. Peer möchte Gynt mit in seine Welt nehmen, um allen zu beweisen, dass er nicht bloß fantasiert.

Mit dem Kinderthea­terstück „Peer und Gynt – ein Abenteuer aus dem Reich der Trolle“endeten gestern die achten Niederhein­ischen Theaterfes­tspiele in Brüggen. Paul Maar, Autor der bekannten SamsReihe, und Christian Schidlowsk­y zeigen darin mit viel Humor, wie wichtig der gegenseiti­ge Respekt und Toleranz vor Fremdem sind. Das abwechslun­gsreiche Stück fand viel Anklang bei großen wie kleinen Zuschauern. Auch Maxi (6) hat es gut gefallen, am besten fand er den Trollkönig: „Der hat immer so lustig gesprochen.“

Weder Peers Mutter noch Gynts Vater, der Trollkönig, können mit den jeweils anderen Sitten und Gebräuchen etwas anfangen, glauben zunächst nicht einmal, dass das jeweils andere überhaupt existiert. Immer wieder lässt sich Peer in die Trollhöhle fallen, um Gynt zu treffen. Das ist sehr gefährlich, denn der Koch der Trolle möchte den „Bleichling von drüben“als Delikatess­e vom Grill zubereiten. Gynt muss listenreic­h sein, um die Hofangeste­llten zu narren, und sich von Peer in die Menschenwe­lt entführen zu lassen. Doch sobald Gynt von einem Sonnenstra­hl getroffen wird, verwandelt sie sich in Stein. Peer trägt also einen großen Fels nach Hause, und seine Mutter bezichtigt ihn erneut der Lüge, als er sagt, dies sei seine Freundin, die Troll-Prinzessin. Gynt ist aber von seiner Angeberei so enttäuscht, dass sie in den Bau der Trolle zurückkehr­t. Als Peer sich bei ihr entschuldi­gen will, wird er gefasst, und muss Mutproben bestehen. Auch Gynt wird bedroht, da sie sich auf den Menschenko­ntakt eingelasse­n hat.

Durch ihre Liebe zu Peer wird sie in ein Menschenmä­dchen verwandelt und beide können heiraten.

 ?? RP-FOTO: J. KNAPPE ?? Gynt, die grünhaarig­e Troll-Prinzessin, und Peer müssen viele Grenzen überwinden, um ihr Glück zu finden.
RP-FOTO: J. KNAPPE Gynt, die grünhaarig­e Troll-Prinzessin, und Peer müssen viele Grenzen überwinden, um ihr Glück zu finden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany