Neun Verletzte bei Explosion in Dülken
Erst gab’s einen ohrenbetäubenden Knall, dann kam die Druckwelle. Acht Streifenwagen, 19 Feuerwehrautos und 25 Rettungswagen waren gestern Abend im Einsatz, nachdem es zu einem Arbeitsunfall in Dülken gekommen war
VIERSEN Bei einer Explosion in dem Betrieb eines Werkzeugherstellers im Viersener Stadtteil Dülken sind gestern Abend neun Arbeiter verletzt worden. Keiner schwebt in Lebensgefahr. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste waren im Großeinsatz, weil sie mit einer Vielzahl von Verletzten rechneten.
Der Unfall ereignete sich kurz nach 18 Uhr. Dabei war es am Schmelzofen des Betriebs zu einem sogenannten Stangendurchbruch beim Gießvorgang gekommen, berichtete Stadtsprecher Frank Schliffke. Auf einen Schlag ergossen sich große Mengen von mehr als 1000 Grad Celsius heißer Schmelzflüssigkeit in ein Kühlbecken – dabei kam es zu einer explosionsartigen Ausdehnung von Wasserdampf. Es gab zunächst einen ohrenbetäu- Krankenhäuser gebracht. Vier der Verletzten blieben dort nach Informationen unserer Redaktion lediglich zur Beobachtung, fünf mussten behandelt werden. Einige der neun Verletzten erlitten einen Schock, viele hatten nach der Explosion rußverschmierte Gesichter, erlitten eine Rauchgasvergiftung. Einzelne Arbeiter sollen kleine Brandwunden erlitten haben. Insgesamt waren mehr als 150 Einsatzkräfte von Polizei, Rettungsdiensten und Feuerwehr vor Ort – die Leitstelle war nach der Alarmierung („Explosion“) zunächst von einer Großschadens- lage mit zahlreichen Verletzten ausgegangen. Auch ein Notfallseelsorger wurde zu der Unglücksstelle beordert. Die meisten Einsatzkräfte sind allerdings gleich wieder gefahren, weil das Unglück weniger schlimm war als zunächst vermutet. Das Unternehmen produziert unter anderem Produkte für die Sanitärund Automobilindustrie.