„Besonders Zischlaute machen Probleme“
Die Viersener Logopädin rät, Sprach- und Sprechfehler von Kindern ernst zu nehmen
Knapp ein Drittel der Jungen und rund 15 Prozent der Mädchen haben zur Einschulung Probleme mit dem Sprechen. Was sind die häufigsten Sprechstörungen?
MÜNZER Sehr häufig kommen Störungen der Aussprache, des Wortschatzes und der Grammatik vor. Besonders die Zischlaute wie „s“und „sch“werden im Vorschulalter von manchen Kindern noch nicht richtig ausgesprochen. Aber auch die Verwechslung von ähnlich klingenden Lauten wie zum Beispiel „k“und „t“kommt häufiger vor.
Welche Sprachfehler sind nicht schlimm, bei welchen sollte ein Sprachtherapeut besucht werden?
MÜNZER Sprach- oder Sprechfehler sollten unbedingt ernst genommen werden. Schon bei dem Verdacht auf eine Störung der Sprachentwicklung sollten Eltern ihren Kinderarzt aufsuchen. Er kann einschätzen, ob die von den Eltern beobachteten Auffälligkeiten altersgemäß sind oder bei Feststellung einer Sprachentwicklungsstörung an Sprachtherapeuten überweisen, die eine differenzierte Sprachdiagnostik und darauf ausgerichtete sprachtherapeutische Maßnahmen durchführen können.
Sollte ein Kind bei der Einschulung noch etwas „lispeln“, stört dies aber sicher nicht beim Lesen- und Schreibenlernen.
Müssen Eltern die Sprachförderung ihres Kindes aus eigener Tasche bezahlen?
MÜNZER Man unterscheidet zwischen Sprachförderung, die auch von geschultem pädagogischem Personal im Kindergarten angeboten werden kann, und qualifizierter Sprachtherapie, die nur von einer durch die Krankenkasse anerkannten akademischen Sprachtherapeutin oder Logopädin durchgeführt werden kann. Die Sprachtherapie kann vom Arzt verordnet werden. Die Kosten werden bei Kindern von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.