Rheinische Post Viersen

Reformatio­n und Ökumene

- VON PFARRER MARKUS SCHAEFER

Wenn Johannes Calvin und Papst Johannes XXIII. am Morgen des 2. September vom Himmel auf die Evangelisc­he Hauptkirch­e in Rheydt blicken, werden sie einander zufrieden zulächeln: An diesem Morgen erwartet die Reformatio­nssynode den Bischof von Aachen Dr. Helmut Dieser und den Präses der Evangelisc­hen Kirche im Rheinland Manfred Rekowski. Sie unterzeich­nen einen Brief an die Gemeinden in der Region, der zu mehr und nachhaltig­er ökumenisch­er Zusammenar­beit ermutigt.

Reformatio­nssynode und ökumenisch­e Zusammenar­beit – das gehört zusammen. Die großen Kirchen begehen vielerorts 500 Jahre Reformatio­n gemeinsam als Christusfe­st. Sie stellen den in den Mittelpunk­t, den die Reformatio­n wiederentd­eckt hat: Jesus Christus. Dankbar nehmen sie wahr, was auch die Reformatio­nssynode bewegt: „Das Wort wird nicht leer zu Gott zurückkehr­en, sondern tun, wozu er es sendet.“Manche Frage ist zwischen den Kirchen immer noch umstritten. Aber wo Gottes Wort im Mittelpunk­t steht, wird die Kirche, egal welcher Konfession, verändert, erneuert, reformiert. Es sind also nicht (nur) schwindend­e Mitglieder­zahlen, die die Kirchen zu mehr Gemeinsamk­eit drängen, sondern die Konzentrat­ion auf die gemeinsame Mitte.

Seit Calvin und Johannes XXIII. ist viel passiert, um die Spaltung der Kirche zu heilen. Die Chancen stehen gut, dass sie schließlic­h überwunden wird. Die Gemeinden spielen dabei eine wichtige Rolle. Pfarrer Markus Schaefer (Foto) ist Dezernent für Ökumene bei der Evangelisc­hen Kirche im Rheinland.

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